Freitag, 2. Juni 2017

Wer die Nachtigall stört (Harper Lee)



Titel: Es Wer die Nachtigall stört
Autor: Harper Lee
Preis: € 9,99 [D]
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 448
Verlag: Rowohlt
Reihe: -
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Meine Wertung: 4 Herzchen
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Inhalt 
Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr.

Meine Meinung 
Als ich dieses Buch begonnen hatte zu lesen, wusste ich rein gar nichts über den Inhalt, nur, dass es sich um einen Klassiker der amerikanischen Literatur handelte.
Ich habe meine Zeit gebraucht um in den besonderen Schreibstil der Autorin hineinzufinden, zudemal das ganze aus der Sicht der erst sechsjährigen Scout geschildert wird, die einen messerscharfen Verstand besitzt und ein sehr taffes, schlaues Mädchen ist. Aufgrund dieser Eigenschaften und auch ihrer Kindlichkeit, war sie eine Protagonistin, die man einfach nur gerne haben konnte. Scout- ihr wirklicher Name lautet Jean-Louise Fink- ist nicht das klassische Mädchen: sie zieht oft mit ihrem Bruder Jem durch die Straßen, trägt anstelle von Kleidern Hosen und kann auch mal zuschlagen, um ihre Ehre oder die eines geliebten Menschen zu verteidigen. Jem, ihr älterer Bruder war ein typischer Junge, den man mit in die Pubertät begleitet und auch wenn sich die beiden Geschwister ab und zu in die Haare kriegen war es schön von ihrem Zusammenhalt, vor allem in brenzligen Situationen zu lesen. Atticus, der Vater der beiden, ist ein Mann mit sehr modernen Ansichten, der seine Kinder aber über alles liebt und trotz seines Unwissens in Erziehungsdingen, entwicklen sich seine beiden Sprösslinge zu intelligenten jungen Menschen. Ein weiterer erwähnenswerter Charakter ist Cal, die Haushälterin der Finks. Sie ist ein herzliche Person, die einfach zu dieser Familie gehört »obwohl« sie schwarz ist.


S. 307 f.
Die Ereignisse der Sommer, die die jungen Protagonistin schildert, waren durch ihre Kinderaugen spannend erzählt und durch diese Perspektive wurde sehr gut der damalige Zeitgeist eingefangen, der in den 30ern geherrscht hat. Sei es das unheimliche Radley Haus, Brände oder ein ungerechter Gerichtsprozess- Scout analysiert alles genauestens und hinterfragt kritisch die ihr unlogische erscheinenden Gedanken der Erwachsenen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und wurde an viele Ereignisse meiner Kindheit erinnert.
Erst ab der Hälfte des Buches wird klar, auf was die Protagonistin zu Beginn angespielt hat und auch, was die Quintessenz des Buches ist und worum es eigentlich geht. Diese Ungerechtigkeit, von der man hier Zeuge wird und die heutzutage (hoffentlich) nicht mehr geschieht, hat nicht nur Scout sondern auch mich zutiefst erschüttert.
Zu kritisieren habe ich, dass vor allem am Ende sich alles sehr überschlägt und dadurch leider das Verständnis etwas zu kurz kommt. Nichtsdestotrotz war das Ende in sich abgeschlossen und hat einen mit einem wehmütigen Lächeln das Buch zuklappen lassen.

Fazit
Ein Klassiker, der mich durch seine einzigartige Protagonistin, interessante Thematik und authentische Atmosphäre positiv überrascht hat.
4/5 Herzchen



*Die Angaben im Infokasten beziehen sich auf die aktuelle Ausgabe, des Rowohlt Verlages. Das Cover jedoch habe ich von meiner Ausgabe von 1962 übernommen.

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