Samstag, 29. November 2014

Wie viel Leben passt in eine Tüte? (Donna Freitas)

Ein iPod mit Liedern, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, ein Papierstern, ein Papierdrachen. Das alles befindet sich in der schlichten braunen Papiertüte mit der Aufschrift "Roses Survival Kit", die Rose am Tag der Beerdigung ihrer Mutter findet. Es ist ein letztes Geschenk an Rose - und der Beginn einer Reise. Zögernd lässt Rose sich darauf ein. Jeder Gegenstand scheint sie dabei auf seltsame Art zu Will zu führen. Schon bald merkt sie, dass sie mehr für den zurückhaltenden Jungen empfindet. Doch dann geschieht etwas, dass Roses und Wills aufkeimendes Glück tief erschüttert. Ob ihre Mutter ihr auch für diese Situation etwas hinterlassen hat? 

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Cover
Es ist weiß. Es ist schlicht. Aber bei so viel Titel ist ja auch nicht so viel Platz für irgendwelche Illustrationen, was ich auch irgendwie angemessen für ein Buch finde, dass ein eher ernstere Thematik anspricht. Zudem sind die Buchstaben leicht vertieft sodass eine Art 3D- Effekt entsteht.

Meinung
Ich habe so viel Gutes über dieses Buch gehört und deswegen wollte ich es auch lesen, zudem ich solche Bücher mit dieser Thematik sehr gerne mag. Es hat mich ein bisschen an »Der Anfang von danach« erinnert. Schon zu Beginn hat mich dieses Buch gefesselt. Man wird als Leser sofort in die Gedankenwelt der Protagonistin hineingezogen und empfindet ihre  Trauer nach, als wäre es die eigene. Man begleitet Rose durch die verschieden Monate und nachdem sie das Survival-Kit gefunden hat, wird einem oder mehreren Monaten ein Gegenstand zugeordnet, der ihr helfen soll, die Trauer zu bewältigen. Schockierend waren auch die familiären Verhältnisse: ihr Bruder Jim ist auf dem College und so ist sie ganz allein mit ihrem Vater, der sich in den Alkoholkonsum flüchtet. Es ist erstaunlich, wie stark Rose bleibt, obwohl das Verhalten ihres Vaters sie sehr nach unten zieht. Zu beginn des Buches ist sie noch mit ihrem Freund, dem umschwärmten Chris zusammen, der jedoch kein Verständnis für ihre Gefühle hat, zudem der Tod ihrer Mutter schon einige Monate her ist. Dabei ist es normal das man, vor allem bei Personen die einen sehr nahe sanden, sehr lange trauert. Daher war mir dieser Charakter eher unsympathisch, dafür war Will, mit dem Rose in Kontakt kommt, umso sympathischer. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Freundschaft und so findet Rose aus der Isolation wieder nach und nach zurück ins Leben. Sie besucht die Eishockeyspiele und kann nach einer Ewigkeit wieder Musik hören, ohne zu weinen. Ein  weitere bemerkenswerter Charakter ist ihre herrsche Großmutter, die auf den ersten Blick ziemlich kaltblütig und grob wirkt, aber dennoch der Familie auf Vordermann hilft und tief in sich doch einen weichen Kern hat.
Die Autorin hat eine Geschichte über Trauer und Neuanfänge geschaffen, die keineswegs gekünstelt oder übertrieben wirkt. Diese Veränderungen sind geprägt von Rückschlägen, Momenten in denen man das Glück genießt das einem für kurze Augenblicke zuteil wird und all diese Gedanken der Protagonistin bringt sie einem so nahe, sodass ich an der ein und andern Stelle sogar weinen musste!

Fazit
Ein wunderschönes Buch, dass man auf jeden Fall gelesen haben sollte!

5/5 Punkten

3 Kommentare:

  1. Ich muss gestehen, dass ich noch nichts von diesem Buch gehört habe, aber deine Rezi klingt sehr begeistert. (^.^)

    LG Doreen

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  2. Ich fand das Buch auch total toll, und kann dir nur zustimmen. Tolle Rezi!

    LG Piglet <3

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