Freitag, 7. April 2017

28 Tag lang (David Safier)



Titel: 28 Tage lang
Autor: David Safier
Preis: € 9,99 [D]
Einband:  Taschenbuch
Seitenanzahl: 416
Verlag: Rowohlt
Reihe: -
Altersempfehlung:  -
Meine Wertung: 4,5 Herzchen
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Inhalt 
Warschau 1943: Die sechzehnjährige Mira schmuggelt Lebensmittel, um im Warschauer Ghetto zu überleben. Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sich Mira dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. 28 TAGE LANG.
28 TAGE, in denen Mira Momente von Verrat, Leid und Glück erlebt.
28 TAGE, in denen sie sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört.
28 TAGE, um ein ganzes Leben zu leben.
28 TAGE, um eine Legende zu werden.

S. 5
Meine Meinung 
Dieses Buch stand schon lange auf meiner WTR-Liste und als ich es dann im Hugendubel als Mängelexemplar entdeckt hatte, musste es natürlich mit. Das Cover gefällt mir sehr gut, da es irgendwie mit diesen Bildern den Charakter der damaligen Zeit einfängt. Somit gefällt es mir viel besser als die schwarze Fassung.
Das Buch beginnt mit einem unmittelbaren Einstieg und man lernt die Protagonistin in einer brenzligen Situation kennen. Schon nach wenigen Seiten wird klar, was für unmenschlichen Bedingungen Mira und allgemein alle Juden ausgesetzt sind. Es ist absolut barbarisch, grausam und pervers. Die Protagonistin war mir sehr sympathisch, da sie mit ihren Stärken und Schwächen sehr viel Identifikationspotenzial. Auch andere wichtige Personen in  Miras Leben, sowie die bekanntesten Personen im Ghetto waren lebendig beschrieben, sodass man als Leser schnell verstanden hat, wie die Menschen miteinander verbunden sind.


S. 222

Mira entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einer Schmugglerin zu einer Widerstandskämpferin, die mehr als einmal mit den Fragen »Wie viel ist ein Menschenleben wert?«, »Wer entscheidet, wer lebt und wer stirbt?« konfrontiert wird. Sie ist eine wahnsinnig starke  und mutige Protagonistin, die viel zu früh ihre Kindheit hinter sich lassen und Verantwortung übernehmen musste.
Der Handlungsverlauf ist sehr spannend, da man nie weiß, was als nächstes passiert. Es geht ums nackte Überleben, um die letzte Hoffnung, die einem immer wieder geraubt wird. Dadurch, dass der Autor nichts beschönigt und die damalige Realität schonungslos wiedergibt. Es gab nicht wenige Stellen, an denen ich kurz Durchatmen musste, denn dass solche Dinge wirklich passiert sind, schockiert mich zutiefst. 


S. 233

Es gibt mehrere ethische/ moralische Fragen, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch ziehen. Diese habe  ich als Leser sehr angesprochen, da ich mich permanent gefragt habe: wie würde ich handeln? Würde überleben oder sterben? Würde ich verraten, kämpfen oder aufgeben?
Das was ich jedoch zu kritisieren habe, ist, dass die Liebesgeschichte zum Teil viel zu stark im Fokus stand und das nicht wirklich in das Gesamtbild des Romans gepasst hat.

Fazit
Ein sehr bewegendes und spannendes Holocaust-Buch, das ich nur weiterempfehlen kann!
4,5 / Herzchen

2 Kommentare:

  1. Hallo Elli,
    dieses Buch steht auch schon seit längerem auf meiner Leseliste. Ich habe von David Safier bereits einige Bücher gelesen. Sie alle sind ja eher humorvoll gehalten. Dass er dieses ernste Thema gekonnt umzusetzen weiß, habe ich schon einigen Kritiken übernommen. Durch deine sehr gelungene Rezension hast du dieses Buch wieder in Erinnerung gerufen. Vielen Dank dafür :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

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    1. Ich hatte zuvor auch nur seine humorvollen Bücher gelesen (Happy Family, Mieses Karma und Plötzlich Shakespeare) und war erstaunt, dass er über ein so ernstes Thema so gut schreiben kann :O

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