Samstag, 31. August 2019

Ich schreib dir morgen wieder (Cecilia Ahern)

Ich schreib dir morgen wieder (Cecilia Ahern)
384 Seiten | € 9,99 [D] | Taschenbuch (hier abgebildet: Hardcover) | 4 Herzchen
Verlag (Fischer) | amazon
INHALT
Nach dem Selbstmord ihres Vaters muss die junge Tamara aus ihrem Dubliner Glamour-Leben zu einfachen Verwandten aufs Land ziehen. Ihre Mutter ist vor Trauer über den Tod ihres Mannes kaum ansprechbar, und fernab ihrer Freunde fühlt sich Tamara völlig alleingelassen. Das einzig Interessante an dem abgelegenen Ort, an dem sie jetzt leben muss, scheint die ausgebrannte Ruine des alten Kilsaney-Schlosses. Doch dann entdeckt Tamara ein geheimnisvolles Buch: ein Tagebuch, in dem ihr eigenes Leben aufgeschrieben ist. Und zwar immer schon der nächste Tag! Es führt Tamara zu den verborgenen Geheimnissen ihrer Familie und hilft ihr, den Weg zu Liebe und Zukunft zu finden. 



DER ERSTE SATZ
Von einer Geschichte geht bei jedem Erzählen etwas verloren, sagt man.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch ist mir nicht unbekannt, denn ich habe es mit circa 14 Jahren das erste Mal gelesen (und es war auch mein erstes Buch von Cecilia Ahern). Jedoch konnte ich mich an kaum etwas erinnern, sodass es sich anfühlte, als würde ich das erste Mal in Tamaras Geschichte eintauchen.
Zu Beginn habe ich mir etwas schwergetan in den außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin hineinzufinden, doch nach wenigen Kapiteln war ich im Lesefluss und konnte mich so vollkommen auf die Handlung einlassen. Der Leser lernt Tamara, die sechszehnjährige Protagonistin als eine verwöhnte, arrogante Jugendliche kennen. Also ein Mensch, der mir absolut unsympathisch ist. Doch durch die Ich-Perspektive sieht man, dass sich dahinter eigentlich eine eher unreflektierte junge Frau verbirgt, die nie etwas in Frage gestellt hat oder in Frage stellen musste. Durch den Schicksalsschlag jedoch ist Tamara gezwungen alte Verhaltensmuster abzulegen und sich auf etwas Neues, Ungewohntes einzulassen. Die Entwicklung von dem verzogenen Mädchen zu einer bodenständigen jungen Frau war authentisch geschildert, vor allem, da Tamara in bestimmten Situationen so überheblich reagiert, wie es früher der Fall war.
Ein ebenfalls interessanter wenn auch unheimlicher Charakter (und das zu Recht!), war Tamaras Tante und es gab viele Momente, bei denen ich ihr am liebsten den Hals umgedreht hätte- emotional war ich also voll dabei. Überflüssig hingegeben erschienen mir die Kerle mit denke Tamara anbandelt- diese haben keine weitere wichtige Rolle eingenommen, weshalb ich nicht wirklich verstanden habe, wieso sie überhaupt Teil der Geschichte waren.
Der Verlauf der Handlung hat mir gut gefallen, da es zu Beginn eher vor sich hinplätschert und sich somit eine ruhige, wenn auch leicht melancholische Atmosphäre entwickelt (das hat sich irgendwie typisch irisch angefühlt).  Besonders spannend war dann die Auflösung des Ganzen, dienlich zum Teil richtig schockiert hat, sodass ich mit weit geöffnetem Mund vor dem Buch saß und nur fassungslos den Kopf geschüttelt habe. Das Ende hat alles gut abgerundet, es sind keine Fragen offen geblieben sodass ich dieses Buch als angenehmes Leseerlebnis in Erinnerung behalte.

FAZIT
Ein etwas anderes Buch von Cecilia Ahern, dass mich vor allem mit seiner melancholischen Atmosphäre als auch mit seiner authentischen Protagonistin überzeugen konnte. Ein tolles Leseerlebnis für Zwischendurch!
4 / 5 Herzchen

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