Samstag, 4. August 2018

Mein Sommer nebenan (Huntley Fitzpatrick)



Titel: Mein Sommer nebenan
Autor: Huntley Fitzpatrick
Preis: € 8,99 [D]
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 512
Verlag: cbj
Reihe: Eins von zwei (Band zwei ist ein Spinn-off)
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Meine Wertung: 4,5 Herzchen
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Inhalt 
Samantha Reed liebt die Garretts heiß und innig – doch nur aus der Ferne. Die 10-köpfige Nachbarsfamilie ist tabu, denn die Garretts sind alles, was Samanthas Mutter ablehnt: chaotisch, bunt und lebensfroh. Aber eines schönen Sommerabends erklimmt der 17-jährige Jase Garrett Samanthas Dachvorsprung und stellt ihr Leben auf den Kopf. Sie verliebt sich mit Haut und Haaren und wird von den Garretts mit offenen Armen aufgenommen. Eine Zeit lang gelingt es Samantha, ihr neues Leben vor der Mutter geheim zu halten. Doch als ein Autounfall die Garretts aus der Bahn wirft, muss Samantha eine schwere Entscheidung treffen …

Der erste Satz
Die Garretts waren für uns von Anfang an tabu.

Meine Meinung 
Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes für mich. Auch wenn ich mich nicht mehr an Vieles erinnern konnte, so wusste ich, dass ich es nach dem ersten Mal lesen abgöttisch geliebt hatte. Damals war ich Sechszehn. Jetzt bin ich einundzwanzig und was soll ich sagen? Meine Meinung hat sich kaum geändert. Doch bevor ich dazu komme, was mir an diesem Buch gut gefallen hat, möchte ich ein paar Worte über das Cover verlieren: ist es nicht schön? Normalerweise bin ich kein Fan von Büchern auf denen Menschen abgebildet sind, doch hier kann ich getrost darüber hinwegsehen.
Im Fokus der Handlung steht Samantha, eine junge Frau, mit der sich wohl jeder zumindest ein bisschen identifizieren kann: zielstrebig, perfektionistisch und neugierig auf das Leben. Oder wohl eher auf das Leben der Nachbarn. Denn auch wenn unsere Protagonistin in einem scheinbar idealem Haushalt aufwächst, ist sie von den Garrett fasziniert. Die Beschreibung dieses Kontrast hat mir sehr gut gefallen, insbesondere weil die Garrett-Familie so authentisch und lebensnah scheint. Vor allem als man diese kennenlernt, muss man jeden einzelnen Charakter einfach nur ins Herz schließen. Jeder Familienmitglied hat eine ganz spezielle Eigenschaften, sodass man sie gut auseinanderhalten kann.
Nicht so wirklich verstanden habe ich Sams Freundschaft zu Nan, ihrer ABF, die im gesamten Buch nur zickig, eifersüchtig und herrisch war. Ich konnte ihr einfach nichts Gutes abgewinnen und auch nicht nachvollziehen, was Sam bei ihr gehalten hat. Ganz anders als bei Tim, Nans Zwillingsbruder und ein alter Kindheitsfreund von Sam. Zu Beginn war er mir äußerst unsympathisch, da er sehr aufdringlich war, andere mit seinem Verhalten gefährdet und äußerst uneinsichtig bezüglich seines Drogenproblems war. Doch innerhalb dieser fünfhundert Seiten macht er eine Wahnsinns-Entwicklung durch, die nicht nur authentisch war, sondern auch gezeigt hat, dass es einen starken Willen braucht um aus einer Sucht, die durch mangelnde Zukunftsperspektiven  entstanden ist, herauszukommen.

S. 442
Das Tempo in der sich die Beziehung zwischen Jase und Samantha entwickelt hat, war für mich sehr stimmig und hat eine wunderschöne Atmosphäre kreiert, die sich durch das ganze Buch gezogen hat. Ebenso interessant war das Verhältnis der Protagonistin zu ihrer Mutter. Letztere ist ein schwieriger Charakter, von dem ich nichts sagen kann, ob ich sie hasse oder verstehe. Denn einerseits ist sie aufopferungsvoll, möchte ihren Kindern das Beste bieten, doch gleichzeitig erwartet sie von ihnen immer 150 Prozent und versucht vor allem nach außen den Schein hin zu wahren- um vermutlich die eigene Unsicherheit zu kaschieren- was sich in einem beinahe schon neurotischen Putzzwang äußert.
Das Buch behandelt neben dem Thema erste Liebe, Drogenkonsum und Sommer, das Erwachsenwerden und die damit verbundene Loslösung von den Ansichten des Elternhauses. Welche Wertvorstellungen werden beibehalten und muss man seinen Eltern, egal was sie tun Loyalität beweisen? Dieser daraus entstehende Konflikt war spannend geschildert.
Was mich aber gegen Ende etwas gestört hat, war, dass diverse Dinge extrem schnell verzeihen wurden, beziehungsweise zu schnell als »Okay« abgestempelt wurde. Es mag vielleicht sein, dass manche Menschen sehr schnell vergeben, doch die Ausgangssituation war nicht gerade eine, in der ich solch ein Verhalten realistisch gefunden hätte.

Fazit
Ein wunderschönes Jugendbuch über die Liebe, den Sommer und das Leben. Ich kann euch Mein Sommer nebenan nur wärmstens empfehlen.
4,5 / 5 Herzchen

1 Kommentar:

  1. Ich habe das Buch vor ein paar Jahren gelesen und mich total in die Charaktere verliebt! :) Schön, dass es dir auch ganz gefallen hat. Deine Kritik zum Ende kann ich total nachvollziehen! Habe ich in meine Rezension damals gar nicht mit reingebracht, aber rückblickend sehe ich das genau so :)
    Liebst, Lara von Fairylightbooks :)

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