Girl on the train (Paula Hawkins) 464 Seiten | € 9,99 [D] | Taschenbuch | 4,5 Herzchen Verlag (Blanvalet) | amazon |
INHALT
Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein Leben, wie Rachel es sich wünscht. Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...
DER ERSTE SATZ
Sie liegt unter einer Silberbirke bei den alten Gleisen unter einem Steinhügel.
MEINE MEINUNG
Dieses Buch liegt erst seit ein paar Monaten auf meinem SuB und durch den Bookstagram-Account von @novembertraeumerin (mit einem Klick auf den Namen gelangt ihr zu ihrem Profil), wurde ich richtig angefixt, diesen Thriller zu lesen.
Ich habe leicht in das Buch hineingefunden und zuerst hatte ich den Eindruck, dass Rachel eine ganz normale Frau ist, die jeden Tag zur Arbeit pendelt. Was sich aber im Laufe der ersten Kapitel offenbart, ist so ziemlich das gegensätzliche Bild. Eine depressive, übergewichtige Alkoholikerin, die längst nicht mehr die Frau ist, die sie einmal war. Als Leser ist man so mit der Frage konfrontiert: soll ich Mitleid haben? Sie bedauern? Ekel empfinden? Wut über ihr passives Verhalten ihr Leben zu ändern? Dieses Wechselbad der Gefühle hat das Leseerlebnis sehr intensiv werden lassen, vor allem da Rachels Gedankengänge von klar und fantasievoll bis hin zu destruktiv und suchtgeleitet sind. Es wird deutlich, wie sehr der Alkohol ihr Leben zerstört, beziehungsweise bereits zerstört hat und wie er auf negative Weise ihr Verhalten beeinflusst. Ihre Obsession gegenüber ihrem Exmann ist krankhaft und doch konnte ich für sie nur Bedauern und Mitleid empfinden, da sie einfach niemanden hat, der sie unterstützt um aus dieser misslichen Lage zu entkommen. Da man als Leser im Laufe der Handlung alle Hintergründe erfährt, bekommt man immer mehr Verständnis für ihre Situation.
S. 21 |
Die Autorin erzählt jedoch nicht nur aus Rachels Perspektive, sondern auch aus der von Toms neue Frau Anna und von Megan, der Frau, die verschwindet. Dabei variiert der Schreibstil was mir sehr gut gefallen hat. Zu Beginn glaubt man nicht, dass irgendein Verbindung zwischen diesen drein besteht, doch weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr offenbaren sich Abgründe und Intrigen und Geheimnisse, die mich nicht nur einmal geschockt haben.
Paula Hawkins versteht es, einen fesselnden Spannungsbogen aufzubauen, denn ich konnte und wollte nicht aufhören zu lesen, zu sehr wollte ich hinter das »große Geheimnis«, die Auflösung kommen, denn jedes Mal musste ich meine Vermutungen umwerfen, da immer neue Puzzleteile auftauchen, die das Geschehen in ein ganz anderes Licht rücken. Zudem ist die Sprache absolut präzise, schonungslos ehrlich mit der perfekten Balance aus Gefühl und Beschreibung der äußeren Begebenheiten. Die Auflösung des Ganzen hat mich mehr als schockiert, ich habe so ziemlich mit allem gerechnet, nur nicht mit dem, was wirklich geschehen ist. Das Einzige, was ich mir gewünscht hätte, wäre eine Art schlüssige Zusammenfassung, eine Erläuterung dessen, was Rachel wirklich gesehen hat, denn so war es zum Teil ziemlich verwirrend.
FAZIT
Ein Thriller, der mich nicht nur überzeugen, sondern auch positiv überraschen können. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, da es nicht nur für unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern auch für den ultimativen Nervenkitzel sorgt.
4,5 / 5 Herzchen
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