GONE- Verloren (Michael Grant)

GONE- Verloren (Michael Grant)
512 Seiten | € 17,95 [D] | Hardcover | 5 Herzchen
Band eins von sechs
Verlag (Ravensburger Buchverlag) | amazon

INHALT

Das Leben in der beschaulichen Kleinstadt Perdido Beach wird für Sam und seine Freunde zum Albtraum: Plötzlich verschwinden alle Bewohner spurlos, die älter als fünfzehn Jahre sind. Eine gigantische Mauer umschließt die Stadt. Es gibt kein entrinnen, nur die nackte Angst, denn schon bald ziehen marodierende Banden durch die Straßen. Ein erbitterter Kampf ums Überleben beginnt.

DER ERSTE SATZ

Der Lehrer, der gerade noch über den Bürgerkrieg gesprochen hatte, war auf einmal weg.

MEINE MEINUNG 

Dieses Buch ist mir nicht unbekannt- ich habe es mir direkt nach dem Erscheinen gekauft und ich muss zum damaligen Zeitpunkt dreizehn gewesen sein. Somit ist es schon eine ganze Weile her und doch hatte ich noch viele Szenen in Erinnerung und wenn ich an dieses Buch dachte, waren meine ersten Assoziationen die Wörter »Spannung« und »Brutalität«. Doch würde mich Gone- Verloren nach fast zehn Jahren genauso fesseln können? Die Antwort lautet definitiv: JA! Nun aber alles der Reihe nach.

Der Autor wählt einen unmittelbaren Einstieg in die Handlung. Keine große Vorgeschichte, sondern der Startschuss ist direkt das Verschwinden aller Erwachsenen und aller über Fünfzehn-Jährigen. Ein Ausgangsszenario, das bei mir sofort für viel Kopfkino gesorgt hat. Was wenn gerade gekocht wurde? Was ist mit den kleinen hilflosen Babies, den Kindergartenkindern, den Kranken? Ebendiese Problematik greift der Autor auf und beschreibt schonungslos den bitteren Kampf ums Überleben. Wie die Teenager ohne Rücksicht mit dem Tod der Kleinsten konfrontiert werden oder mit der Gewalt, zu der sie fähig sind, wenn alles zu eskalieren droht. Die Dynamik zwischen Sam, dem Protagonist und Caine dem Antagonist hat für viel Spannung gesorgt, vor allem, da mit dieser viel körperliche Gewalt einhergeht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mir als Teenie gedacht habe: »Kinder sind doch zu solchen Taten nicht fähig!« Jetzt arbeite ich im sozialen Bereich und bin anderen Ansicht: die Machtspiele unter Kindern sind oft genauso brutal wie die zwischen Erwachsenen, denn sie werden nicht nur auf verbaler Ebene durch Drohungen oder Erpressungen ausgetragen, sondern eben auch mit dem Einsatz physischer Gewalt. Hier gilt: der Stärkste gewinnt.

Alle Charaktere wurden gut gestaltet, vor allem, da sie jeweils eine wichtige Rolle in der FAYZ (dies ist der neue  Name für die Zone ohne Erwachsene) einnehmen. Obwohl es ein recht großes Charakter-Spektrum gibt, habe ich als Leser keinerlei Probleme gehabt, da der Autor diese auf einprägsame Weise einführt. Ebenso wechselt er bei den Kapiteln jeweils die Perspektive, sodass man immer einen anderen Charakter begleitet. Dies hat zusätzlich für noch mehr Spannung gesorgt, da am Ende alle Handlungsstränge zusammenführen und ein grandioses Finale ergeben, das zwar viele Fragen aufwirft, von denen man aber weiß, dass sie in den kommenden Büchern beantwortet werden.

FAZIT
Schon lange konnte mich ein Jugendbuch so sehr fesseln und begeistern. Ich kann wirklich jedem den Auftakt dieser Reihe ans Herz legen, der nach einem spannenden Buch sucht, das zusätzlich noch Elemente wie aus Stephen Kings »Die Arena«, den Serien »The Society« und »Under der Dome« als auch X-Men aufweist. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band!

5 / 5 Herzchen