Mein Herz und andere schwarze Löcher (Jasmine Warga) 384 Seiten | € 9,99 [D] | Taschenbuch | 3+ Herzchen Verlag (Fischer) | amazon |
Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, sich für immer zu verabschieden. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Und während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte ein Ende haben, vollkommen unerträglich ... Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.
DER ERSTE SATZ
Musik hat kinetische Energie.
Musik hat kinetische Energie.
MEINE MEINUNG
Dieses Buch stand schon länger auf meiner Want-to-read-Liste, vor allem da es sehr ernste Themen wie Depressionen und der damit einhergehenden Suizidalität aufgreift- beides Dinge, die leider in unserer heutigen Gesellschaft immer noch stigmatisiert und totgeschwiegen werden. Da ich aus Neugier die Danksagung der Autorin gelesen habe, wusste ich im Voraus, dass diese dieses Buch geschrieben hat um die Schicksalsschläge, die ihr widerfahren sind zu verarbeiten-somit waren die beschrieben Gefühle der Protagonistin nicht einfach aus der Luft gegriffen, sondern hatten einen richtigen Realitätsbezug. Die Art, wie die Depressionen beschrieben werden, als »schwarze Qualle, die alles verschlingt«, empfand ich als äußerst treffend und ich als emphatische Person habe mit Aysel mitgelitten. Sie ist resigniert, ohne Hoffnung und empfindet das Sein als viel zu schwer, sodass ihr der Freitod als eine deutlich bessere Alternative erscheint. Dabei kann man sie für ihr Vorhaben nicht einmal verurteilen, denn sie hat es wirklich nicht leicht und vor allem als Teenager ohne wirkliches soziales Netzwerk, das einem in so einer Situation auffängt, sind ihre Gedankengänge umso nachvollziehbar. Dadurch, dass Aysel einen besonderen Bezug zu klassischen Musik hat, konnte ich mich umso mehr mit ihr identifizieren, da ich auch ein großer Fan von ebendieser Musik bin.
Auch Romans Motive waren durchaus nachvollziehbar und vor allem bei seinem Charakter wird deutlich, wie wichtig es ist zu REDEN. Vor allem auch über die negativen Gefühle, jedoch ohne diese abzuwerten oder kleinzureden. Wie die Beziehung sich zwischen den beiden entwickelt hat mir gut gefallen, da des in einem angenehmen Tempo geschieht und die anfängliche Skepsis sehr authentisch war.
Nun aber zu meinen Kritikpunkten, die dazu geführt haben, dass mich dieses Buch nicht so begeistern konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Erstens: Aysels Veränderung von dem absolut resignierten »Ich will um jeden Preis sterben« zu »Ich will doch leben!« kam mir zu plötzlich. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass die komplizierte Beziehung zu ihrer Familie näher beleuchtet und mehr ausgeführt wird, da diese meiner Meinung nach eine deutliche wichtigere Rolle spielt, als man zunächst annimmt. Ebenfalls war die Situation mit Aysels Vater schleierhaft. Es wurde immer nur wieder angedeutet, was passiert war ohne die Fakten direkt und schonungslos offenzulegen. Ebenfalls empfand ich die Entscheidung der Protagonistin doch keinen Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen als nicht nachvollziehbar, da dieser Gedanke doch einen recht großen Platz während der gesamten Handlung einnimmt und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Des Weiteren erschien mir das Ende etwas abrupt und plötzlich, als wisse die Autorin nicht, wie sie das Buch beenden soll. Dabei hätte es wirklich viele Möglichkeiten gegebene alles schön und langsam ausklingen zu lassen.
Auch Romans Motive waren durchaus nachvollziehbar und vor allem bei seinem Charakter wird deutlich, wie wichtig es ist zu REDEN. Vor allem auch über die negativen Gefühle, jedoch ohne diese abzuwerten oder kleinzureden. Wie die Beziehung sich zwischen den beiden entwickelt hat mir gut gefallen, da des in einem angenehmen Tempo geschieht und die anfängliche Skepsis sehr authentisch war.
Nun aber zu meinen Kritikpunkten, die dazu geführt haben, dass mich dieses Buch nicht so begeistern konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Erstens: Aysels Veränderung von dem absolut resignierten »Ich will um jeden Preis sterben« zu »Ich will doch leben!« kam mir zu plötzlich. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass die komplizierte Beziehung zu ihrer Familie näher beleuchtet und mehr ausgeführt wird, da diese meiner Meinung nach eine deutliche wichtigere Rolle spielt, als man zunächst annimmt. Ebenfalls war die Situation mit Aysels Vater schleierhaft. Es wurde immer nur wieder angedeutet, was passiert war ohne die Fakten direkt und schonungslos offenzulegen. Ebenfalls empfand ich die Entscheidung der Protagonistin doch keinen Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen als nicht nachvollziehbar, da dieser Gedanke doch einen recht großen Platz während der gesamten Handlung einnimmt und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Des Weiteren erschien mir das Ende etwas abrupt und plötzlich, als wisse die Autorin nicht, wie sie das Buch beenden soll. Dabei hätte es wirklich viele Möglichkeiten gegebene alles schön und langsam ausklingen zu lassen.
FAZIT
»Mein Herz und andere schwarze Löcher« spricht wichtige Themen an und trifft dabei mitten ins Herz. Jedoch war bezüglich der Handlung noch viel Luft nach oben, sodass mir hier die Tiefe gefehlt hat, die die Geschichte potenziell hätte haben können. Nichtsdestotrotz war es ein etwas anderes Lesevergnügen für zwischendurch.
3+ / 5 Herzchen
Anmerkung: Wenn Dich Themen wie Verlust eines geliebten Menschen, Depressionen, Suizid und Kriminalität in der Familie triggern, bitte ich Dich, dieses Buch zu Deinem eigenen Schutz nicht zu lesen. Falls Du es doch lesen willst, sprich mit Deiner Familie, Freunden und /oder Therapeuten darüber. Pass auf Dich auf!
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