Mittwoch, 8. April 2020

Tintenherz (Cornelia Funke)

Tintenherz (Cornelia Funke)
576 Seiten | € 20,00 [D] | Hardcover | 4 Herzchen
Band eins von drei
Verlag (Oetinger) | amazon
INHALT
Ein unheimlicher Gast taucht nachts bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo mit Meggie zu ihrer Tante Elinor und versteckt das Buch, um das sich alles dreht. Ein Buch, das Mo vor vielen Jahren gelesen hat und das jetzt in den Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers rückt. Ein Abenteuer, in dessen Verlauf Meggie nicht nur das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst, sondern auch selbst in große Gefahr gerät.


DER ERSTE SATZ
Es fiel Regen in der Nacht, ein feiner wispernder Regen.

MEINE MEINUNG
»Tintenherz« von Cornelia Funke war das erste Jugendbuch, das ich je gelesen habe. Obwohl es nun schon über ein Jahrzehnt her ist, dass ich in diese magische Welt eingetaucht war, hatte ich noch erstaunlich viele Erinnerungen daran, was mich ungefähr erwarten würde.
Meggie, die erst zwölfjährige Protagonistin, habe ich direkt ins Herz geschlossen. Sie ist ein büchervernarrtes, aufgewecktes Mädchen, sehr selbständig und manchmal doch auch viel zu ernst für ihr Alter. nicht ganz unschuldig daran ist Mo, ihr Vater, zu dem sie ein sehr inniges Verhältnis hat. Di beiden stehen auf einer Ebenen, was die Dynamik ihrer Beziehung besonders beeinflusst hat. Mo nimmt Meggie für voll, sie ist für ihn kein dummes Kind, sondern ein mensch, den man in allen Situationen Rat fragen kann. Aufgrund dieser Tatsache übernimmt Maggie noch viel mehr als die Tochter-Rolle.
Ein Charakter, zu dem ich eine komplette ander Einstellung habe, ist Staubfinger, der Feuerschlucker.
Damals, mit zehn Jahren, war ich absolut begeistert von ihm, nun ist er jedoch jemand den ich hasse und verachte (oh ja, diese intensiven Gefühle sind beim Lesen aufgekommen!). Staubfinger Rist egoistisch, illoyal, feige, dreist und manipulativen. Obwohl er eigentlich zu den »Guten« zählt- schließlich will er doch nichts anderes als in seine Welt zurück und setzt wirklich ALLES daran, dieses Ziel zu erreichen- bewegt er sich meines Erachtens in einer kritischen Grauzone. 
Die wirklichen Bösewichte der Geschichte, Capricorn und basta, haben mir she gut gefallen, da sie wirklich die Skrupellosigkeit in Person sind und ihr Verhalten mir mehr als einmal einen Schauder über den Rücken gejagt hat.
Abgesehen von den dreidimensionalen Charakteren war ich vor allem von Cornelia Funke Schreibstil she begeistert und angetan. Manchen mögen die zahlreichen Metaphern, die sie verwendet zu viel sein, doch mir haben diese sehr gut gefallen, da sie der Geschichte einen märchenhaften Charakter verliehen haben. Jedoch hat dies manchmal dazu geführt, dass sich einige Stellen gezogen haben.
Auch der Plot war gut durchdacht- es gab viele spannende und brenzlige Szenen, Kapitel, in denen man kurz erleichtert aufatmen konnte, ehe das Katz-und-Maus-Spiel von vorne losging.  Ebenso hat mich das Buch-in-Buch-Konzept fasziniert, denn die Autorin musste nicht nur Meggies Geschichte erschaffen, sondern auch die des Buches »Tintenherz«, das hier ja eine zentrale Rolle spielt.
Das Ende war in sich stimmig und abgeschlossen und theoretisch könnte dieses Buch ein Einzelband bleiben, doch wie wir wissen, ist dies erst der Auftakt einer Trilogie gewesen. Einige Fragen sind noch offen: Was wird aus Staubfinger und den ganzen Wesen, die nicht mehr in der Tintenwelt sind? Was ist aus Fenoglio geworden? Und wie wird sich das Verhältnis zwischen Meggie und Farid entwickeln?

FAZIT
Ein wunderbar Auftakt einer märchenhaften Trilogie. Ich freue mich schon sehr auf band zwei, in dem ich dann hoffentlich wieder in diese Welt eintauchen kann.
4/5 Herzchen 

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Elisa,

    ich glaube, ich habe die Trilogie zuletzt als Kind gelesen und kann mich nur noch brückstückhaft daran erinnern. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, wie ich sie heute fände, aber es freut mich, dass sie dich auch dieses Mal wieder zu überzeugen wusste! Interessant auch zu sehen, wie sich die Einstellung zu Charakteren verändern kann ...

    Liebe Grüße
    Dana

    PS: Ich veranstalte am Wochenende einen Lesemarathon und würde mich freuen, wenn du Lust hättest, mitzumachen. :)

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