Märchenmord (Krystyna Kuhn)

Märchenmord (Krystyna Kuhn)
192 Seiten | € 8,99 [D] | Taschenbuch | 3 Herzchen
Verlag (Arena) | pustet.de

INHALT

Eigentlich hatte Gina nur gelangweilt aus dem Fenster gesehen. Doch als sie dann im Haus gegenüber einen Mord beobachtet, steht ihre Welt plötzlich Kopf. Denn die Leiche ist kurz darauf auf mysteriöse Weise verschwunden und niemand glaubt ihr. Keine Leiche, kein Mörder, nur eine Zeugin – die einzige Zeugin. Bildet sie sich die Schatten, die ihr folgen, nur ein?

DER ERSTE SATZ

Ich weiß nicht mehr, ob es gute Geister oder böse Dschinns waren, die mir zur Flucht verholfen haben.

MEINE MEINUNG

Dies war nicht mein erstes Buch von Krystyna Kuhn- vor einigen Jahren habe ich die »Das Tal«- Reihe gelesen, deshalb wusste ich so ungefähr, was mich unter anderem beim Schreibstil erwarten würde.

Ich habe recht leicht in die Geschichte hineingefunden, da die Autorin einen unmittelbaren Einstig in das Geschehen wählt. Gina ist ein typischer Teenie- mürrisch, oft gelangweilt und auch manchmal neugierig. Schon nach wenigen Kapiteln überschlagen sich die Ereignisse und als Leser bekommt man, genau wie Gina, keine wirkliche Pause mehr, denn es beginnt ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel.

Besonders sympathisch und extrem nett erschien mir Noah, der Gina unterstützt und ihr hilft sich in Paris zurechtzufinden. Gut gefallen haben mir die genauen Ortsbeschreibungen, die selbst für jemanden wie mich, der noch nie in Paris war, das Ganze viel anschaulicher gemacht haben. Etwas zum Schmunzeln gebracht haben mir die Französischen Sätze, die verwendet wurden. Es war wirklich gut gemeint, aber da sind einige Fehler eingeflossen (die jemanden der nur Schulfranzösisch hatte wohl nicht auffallen).

Trotz der Spannung hätte ich mir noch mehr Hintergrundwissen über Gina gewünscht, denn oft wurden Dinge aus ihrer Vergangenheit nur angeschnitten und mehr Fakten hätten sie zu einem dreidimensionalerem Charakter gemacht. Positiv war, dass die Autorin das Thema illegale Einwanderung aufgegriffen und die miserablen Zustände der Pariser Banlieues geschildert hat. Die Auflösung des Verbrechens erschien mir etwas platt- eine detailliertere Ausführung hätte dies deutlich authentischer wirken lassen. Nichtsdestotrotz hat sich am Ende alles geklärt- keine Fragen sind offen geblieben.

FAZIT

Ein netter Jugendthriller für zwischendurch.

3 / 5 Herzchen