Verity (Colleen Hoover) 368 Seiten | € 14,99 [D] | broschiert | 4,5 Herzchen Verlag (bold) | pustet.de |
INHALT
Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese liegt seit einem Unfall, der unmittelbar auf den gewaltsamen Tod ihrer beiden Töchter folgte, im Koma. Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches …
DER ERSTE SATZ
Erst höre ich das Geräusch seines berstenden Schädels, dann spritzt mir sein Blut entgegen.
MEINE MEINUNG
Dies war mein erstes Buch von Colleen Hoover, einer Autorin, von der man vor allem auf Instagram nicht selten begegnet. Auch dieser Roman wurde absolut gehypt und obwohl ich selten auf Mainstream-Lektüren aufspringe, so hat mich dieses Buch extrem interessiert, denn es erinnerte mich etwas an mein Lieblingsbuch, sprich »Rebecca« von Daphne du Maurier.
Das pinke Cover lässt auf einen eher seichten Roman schließen, doch wie heißt es so schön? Never judge a book by its Cover.
Mir fiel es leicht in die Geschichte hineinzufinden, auch wenn die Autorin einen extrem abrupten und auch sehr grafischen Einsteig gewählt hat, sodass ich schon nach dem ersten Kapitel tief durchatmen musste. Mit so viel Brutalität auf den ersten Seiten hatte ich nicht gerechnet. Nichtsdestotrotz hatte dieses Buch etwas, das mich immer hat weiterlesen lassen. Cliffhanger am Ende eines Kapitels, eine offene Frage, deren Antwort ich unbedingt wissen wollte, eine Atmosphäre, Stimmung, die mich absolut in ihren Bann gezogen hat. Ich hatte eher erwartet, das viel eher auf die Autoren-Tätigkeit der Protagonistin eingegangen wird, doch dem war (glücklicherweise) nicht so. Genau wie Lowen wurde man als Leser in den Bann von Veritys Aufzeichnungen gezogen, die die tiefen Abgründe der menschlichen Seele offenbaren. Es war brutal, schonungslos, bestialisch, unmenschlich und derart abstoßend böse, dass ich oft pausieren musste um das Gelesene zu verarbeiten. Hier wird man schonungslos damit konfrontiert, was uns als Mensch eigentlich ausmacht. Ist es unsere bloße Existenz? Empathie- zu der aber bekanntlich nicht jeder fähig ist? Unser Egoismus, der uns Dinge tun lässt, die absolut verwerflich sind?
Die Protagonistin ist hier nicht Sympathieträgerin und das gibt dem Ganzen nochmal einen anderen Touch. Sie ist menschlich, mit Eigenschaften, die ich als positiv empfinde, aber auch Eigenschaften, die in mir nicht gerade Wohlwollen erwecken. Auch unerwartet (aber irgendwie passend) waren die Sexszenen zwischen Lowen und Jeremy. Denn das zeigt: nicht jeder ist der, der er zu sein scheint. Nicht der Treue Ehemann, nicht die professionelle Autorin. Denn Begehren scheint jede Moral zu beseitigen.
Die Handlung spitzt sich immer mehr zu und als Leser wird man selbst vor die Wahl gestellt: was ist die Wahrheit? Was bildet sich Lowen eventuell ein?
Das Ende hat mich absolut umgehauen und meine komplette Sicht auf die vorherigen 300 Seiten geändert, auch wenn es mir hier zum Teil abrupt ging (deshalb auch das halbe Herzchen weniger), so war ich entsetzt. Ich hatte mit so ziemlich allem gerechnet, nur nicht damit.
FAZIT
Ein wahnsinnig fesselndes Buch, das nichts für schwache Nerven ist. Durch seine Spannung, düstere Atmosphäre und schockierenden Szenen konnte mich Verity überzeugen, sodass dies definitiv nicht mein letztes Buch von Colleen Hoover sein wird.
4,5 / 5 Herzchen
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