Mittwoch, 10. Februar 2021

Ein Bild von dir (Jojo Moyes)

Ein Bild von dir (Jojo Moyes)
544 Seiten | € 16,00 [D] | broschiert | 3,5+ Herzchen
Verlag (Rowohlt) | pustet.de

 INHALT
Während um sie herum der Erste Weltkrieg tobt, versucht Sophie stark zu sein – für ihre Familie, für ihren Mann Édouard, der auf Seiten Frankreichs kämpft. Nur ein Gemälde ist ihr geblieben, das sie an ihr gemeinsames Glück erinnert. Ein Porträt, das Édouard einst von ihr malte. Und das ihn jetzt retten soll …
Hundert Jahre später. Liv trauert um ihren Mann David. Vor vier Jahren ist er gestorben, viel zu früh. Livs kostbarster Besitz: ein Gemälde, das er ihr einst schenkte. Der Maler: Édouard. Das Modell: Sophie. Als ihr dieses Gemälde genommen werden soll, ist sie bereit, alles zu opfern. Auch das eigene Glück …

DER ERSTE SATZ
Ich träumte von Essen.

MEINE MEINUNG 
Ein Bild von dir ist das dritte Buch von Jojo Moyes, das ich gelesen habe und ich war gespannt darauf, wie die Autorin die Geschichte dieser zweier Frauen erzählen würde. Die Handlung beginnt unvermittelt zu Zeiten des ersten Weltkriegs und man lernt die erste Protagonistin, Sophie, eine Französin kennen. Schon nach wenigen Seiten ist klar, das sie um ihr Überleben kämpft und trotz der prekären Lage, in der sich das Dorf befindet, nicht den Mut zu verlieren. Besonders bewundernswert war Sophies Mut, den sie setzt alles daran, ihre Familie durchzubringen, auch wenn dies bedeutet, eine Art Pakt mit dem Feind (den Deutschen einzugehen). Sophie ist eine starke junge Frau mit viel Kampfgeist und Durchhaltevermögen, etwas, das sie sehr sympathisch machte. Nichtsdestotrotz erschien sie mir an manchen Stellen viel zu naiv, als dass es zu ihrer Person gepasst hätte. Doch vermutlich lässt Hoffnungslosigkeit einen Vieles glauben.
Ganz im Gegensatz dazu steht Liv, die Protagonistin, die sich in der Gegenwart befindet. Sie lernt man als resignierte Frau kennen, die alle Lebensfreude verloren hat und in der Trauer um ihren verstorbenen Mann gefangen ist. Ihre Traurigkeit hängt wie eine Gewitterwolke über der Erzählung, was ziemlich deprimierend war (und vermutlich auch die Intention der Autorin). Nichtsdestotrotz hilft Liv den Menschen in ihrer Umgebung: sie kümmert sich um eine obdachlose Frau, die in ihrer Straße »wohnt« und schenkt auch einer Bekannten ein Dach über dem Kopf, als diese aus ihrer Wohnung geschmissen wird. Ihre emotionale Bindung zu dem Bild konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und dass Liv in dieser Hinsicht absolut stur ist, hat mich ehrlich gesagt ziemlich genervt. Vermutlich, da ich nicht ganz verstehen kann, wie man so sehr an etwas hängen kann (vor allem da es theoretisch noch genug andere Erinnerungsstücke an/von David gibt).
Zuerst war mir nicht ganz klar, warum fast über die Hälfte des Buchs aus Sophies Perspektive ist und dann erst Liv Geschichte zu erzählen, doch Jojo Moses schafft es am Ende beide Erzählstränge wunderbar zusammenzuführen und einen als Leser damit zu überraschen (ich hatte nämlich mit einem ganz anderen Ende gerechnet).  Nach meinem Geschmack war das Erzähltempo manchmal etwas zu schleppend (ich mag es dann doch ab und an rasanter), nichtsdestotrotz kommt man aufgrund des Spannungsbogens durch die zahlreichen Konflikte gut voran und fiebert mit den beiden Protagonistinnen mit. Auch die verzwickte Liebesgeschichte bei Liv hat mir gut gefallen, vor allem, da sie und ihr Typ sich zum Positiven entwickeln.

FAZIT
Ein solider Liebesroman der durch eine Handlung auf zwei Zeitebenen, zwei ganz unterschiedlichen Liebesgeschichten und zwei interessanten Protagonistinnen für ein angenehmes Lesevergnügen sorgt.

3,5 / 5 Herzchen

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