Mittwoch, 28. April 2021

Jeder Tag ist eine Schlacht mein Herz (Andrew MacDonald)

Jeder Tag ist eine Schlacht mein Herz (Andrew David MacDonald)
368 Seiten | € 20,00 [D] | Hardcover | 4,5 Herzchen
Verlag (dtv) | pustet.de

INHALT
Zelda ist eine ungewöhnliche, sehr charmante und liebenswerte junge Frau. Sie träumt davon, sich wie eine Wikingerheldin in der Schlacht des Lebens zu beweisen. Leider lebt sie nicht in der Wikingerzeit, sondern in der Gegenwart – sie besucht Kurse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und liest am liebsten National Geographic. Ihr Bruder Gert würde alles für Zelda tun, auch wenn manche Leute ihn als Schlägertyp bezeichnen. Das ist ungerecht, findet Zelda, doch es lässt sich nicht leugnen, dass er in schlechte Gesellschaft geraten ist. Ihn daraus zu befreien, ist eines von Zeldas Zielen, trotz aller Gefahren. Denn wenn man seinen Platz im Leben – und seine Legende – finden will, muss man manchmal über sich hinauswachsen ...

DER ERSTE SATZ
Der Wikinger, den mir mein Bruder zum Geburtstag schenkte, war groß und muskulös.

MEINE MEINUNG
Es ist schon einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe und doch denke ich sehr gerne an diese Lektüre zurück und habe auch meinen Kolleg:innen davon vorgeschwärmt. Denn Zeldas Geschichte ist die Geschichte einer jungen Frau, die es nicht immer leicht hat und hatte und es doch schafft, ein unabhängiges, glückliches Leben zu führen.
Zelda hat FASD, was kurz gesagt bedeutet, dass ihre Mutter während der Schwangerschaft übermäßig Alkohol konsumiert hatte, was zur Folge hatte, das Zelda sich kognitiv und geistig anders und verspätet entwickelt. Sie hat eine ganz besondere Sicht auf die Welt: sie liebt Regeln, die ihr auch sehr wichtig sind, um ihre Mitmenschen und das was um sie herum passiert, wie etwas funktioniert zu verstehen. Sie sieht alles mit kindlichen Augen, begeistert sich für Wikinger und zieht aus deren Kultur Parallelen zu ihrem Leben. Und Zelda ist radikal ehrlich. Sie spricht aus, was sie denkt, was sie fühlt und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Sie stellt die Fragen, die andere »normale« Erwachsene sich nicht trauen zu stellen. Selbstverständlich beschäftigen sie auch Themen wie jede andere junge Frau auch: Wie finde ich eine eigene Wohnung? Was studiere ich? Wie kann ich erste sexuelle Erfahrungen sammeln? Wie werde ich unabhängiger?
Leider wird ihre Gutgläubigkeit und Naivität von manchen (Unholden um es in Zeldas Worten zu sagen) ausgenutzt, doch durch ihre engen Freunde (insbesondere AK-47, die Exfreundin ihres Bruders) lernt Zelda die Welt da draußen besser zu verstehen und wird dadurch nicht nur selbstständiger, sondern wächst auch über sich hinaus. Diese Entwicklung war so schön zu sehen, und man fiebert richtig mit Zelda mit, da man diese Protagonistin einfach nur ins Herz schließen muss.
Besonders interessant war auch die Dynamik zwischen ihr und ihrem Bruder Gert, der eigentlich nur das Beste für seine jüngere Schwester möchte, aber nichtsdestotrotz aus den richtige Gründen falsche Dinge tut. Oft war ich wütend auf ihn, da es offensichtlich war, dass er die falschen Bekanntschaften geschlossen hat und nicht nur sich, sondern auch Zelda in Gefahr bringt.
Auch wenn mir der Plot an manchen Stellen etwas unrealistisch erschien, so war die Handlung in sich dennoch schlüssig und es gab eine tolle Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, sodass dieses Buch einfach eine angenehme Wolfühl-Lektüre ist.

FAZIT
Ein ganz besonderes Buch mit einer ganz besonderen Protagonistin. Zeldas Geschichte hat mich total berührt und ich kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen!
4,5 / 5 Herzchen

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