Spinster Girls- Was ist schon typisch Mädchen (Holly Bourne) 416 Seiten | € 10,95 [D] | Taschenbuch | 4 Herzchen Band zwei von drei Verlag: dtv | pustet.de |
INHALT
Alles, was Lottie will, ist die Welt zu verändern. Dafür startet sie ein Experiment: Einen Monat lang möchte sie mit ihren Freundinnen auf ihrem Vlog auf jede sexuell diskriminierende Situation aufmerksam machen, die ihnen im Alltag widerfährt. Ebenso wichtig ist Lottie aber das Vorstellungsgespräch an der Eliteuni Cambridge, auf das sie sich schon seit Jahren vorbereitet. Und dann ist da auch noch Will, der sie tagtäglich auf die Palme bringt. Hat sie sich zu viel vorgenommen?
DER ERSTE SATZ
Dabei hatte ich noch nicht mal einen kurzen Rock an.
MEINE MEINUNG
Ich habe mich sehr auf den zweiten Band der Spinster-Girls-Reihe gefreut, da mir Teil eins wirklich gut gefallen hatte. Und so war es auch wieder hier. Diesmal steht Lottie im Vordergrund, ein sehr selbstbewusstes junges Mädel. Sie war ein toller Charakter mit vielen Facetten. Einerseits extrem ehrgeizig und engagiert, manchmal aber auch übers Ziel hinausschießend, ihren Freundinnen gegenüber loyal und willensstark.
Der feministische Fokus ihrer Geschichte hat mir gut gefallen, vor allem da gezeigt wird, wie sehr Misogynie in unserer Gesellschaft selbstverständlich und salonfähig ist. Thematisiert werden aber auch unter anderem Vergewaltigungen in der Beziehung, Burnout, Catcalling und Cybermobbing. Wie auch bei Evies Geschichte schafft es Holly Bourne auch diese schwierigeren Themen angemessen für jüngere Leser zu verpacken. Dadurch, dass Lottie bezüglich ihres Sexlebens sehr offen und selbstbestimmt agiert, werden auch typische veraltete Frauenrollen aufgegriffen, wie sehr es in unseren Köpfen verankert ist, dass eine Frau »eine Schlampe« ist, sobald sie mehrere Sexualpartner hat.
Besonders amüsant zu lesen waren die Dialoge zwischen Lottie und Will, die weder miteinander noch ohneeinander auskommen. Außerdem wird anhand Lotties Beispiel gezeigt, wie sehr Aktivistinnen angegriffen werden, sobald sie an die Öffentlichkeit treten und wie ermüdend der Kampf für Gleichberechtigung sein kann.
Das Einzige, was ich zu kritisieren habe, ist, wie selbstverständlich übermäßiger Alkoholkonsum bei den Spinster-Girls ist. Hier hätte ich mir einen reflektierten Umgang gewünscht.
Positiv hingegen war wieder das Storytelling: es ist beim Lesen nie langweilig geworden. Nicht nur wegen des dynamischen Plots und der vielen zu lösenden Konflikte, sondern auch wegen des angenehmen flüssigen Schreibstils.
Das Ende hat alles schön abgerundet (und zu gern hätte ich gesehen, wie das Aufnahmekomite auf Lotties Geschichte reagiert).
Ein tolles Jugendbuch, das nicht nur wahnsinnig viel Freude beim Lesen bereitet, sondern auch relevante Themen aufgreift. Ich freue mich schon auf Ambers Geschichte!
4 / 5 Herzchen
Weitere Bände:
Hier geht es zu allen Rezensionen der Reihe.
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