Big Sky Country (Callan Wink) 378 Seiten | € 23,00 [D] | Hardcover | 3,5 Herzchen Verlag: Suhrkamp | pustet.de |
INHALT
Als Sohn eines Farmers hat August früh erfahren, was stilles Glück bedeutet. Bei der Arbeit kommt er zu sich. Kühe melken, Heu machen, die Geräte im Schuppen reparieren. Doch seine Mutter wünscht sich schon lange etwas anderes, nicht nur für ihn, und er muss nach der Scheidung mit nach Montana. Ein neues Leben, eine neue Landschaft erstreckt sich nun vor ihm. Zum ersten Mal begegnet August einer majestätischen Natur, der Freiheit, der Sehnsucht. Bloß brauchen diese Geschenke, wie alles in seinem Leben, Zeit und Kraft, und als er sich einlässt auf die falschen Freunde, auf unerreichbare Frauen, droht August in den Weiten und Träumen und Widersprüchen dieses Landes verloren zu gehen.
Bonnie und Dar saßen am Ende des Stegs hinter dem Ferienhaus von Bonnies Eltern.
MEINE MEINUNG
Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Buch gegangen- ein Bildungsroman, wenn man sich am Klappentext orientiert. Warum mich dieser aber mit gemischten Gefühlen zurücklässt, möchte ich nun erzählen.
Man begleitet den Protagonisten August von früher Kindheit an bis hinein ins Erwachsenenalter.
Schon nach wenigen Kapiteln ist klar, dass er in einem Umfeld aufwächst, das von harter körperlicher Arbeit, ländlicher Einfachheit und Provinzialismus geprägt ist.
Diese raue Atmosphäre packt der Autor in die Beschreibungen der Landschaft, des glühend heißen Sommers, sowie in August Alltagsstruktur selbst. Mir gefallen Geschichten die in einem einfacheren Setting spielen, es hat etwas Beruhigendes an sich.
Dadurch dass man den Protagonisten so lange folgt, ist man als Leser direkt an den Entwicklungsetappen dran. Der Umzug, Abschluss der High School, die erste Vollzeitanstellung und die erste Liebe.
Das Erzähltempo ist langsam, was mich aber keineswegs gestört hat, denn somit kann man wunderbar in diesen Roman eintauchen.
Was ich aber immens zu kritisieren habe, ist dass trotz einer heftigen Szene mit sexualisierter Gewalt keine Trigger-Warnung zu Beginn des Buches stand, beziehungsweise es auch keinen Verweis darauf gab. Ich konnte es zwar gut wegstecken, aber für andere kann diese Szene Flashbacks oder Ähnliches auslösen.
Im Zuge dessen bildet sich auch Augusts Gewissen, seine Wertevorstellungen und sein Gerechtigkeitssinn, da diese Erfahrung ihn so geprägt hat und sie ihn auch nicht losgelassen hat, eben da er wusste, dass etwas derart Ungerechtes geschieht und er sich aber passiv verhält (was wiederum starke Schuldgefühle auslöst, die er bis zu einem gewissen Punkt stets erfolgreich verdrängen kann).
Das Ende des Romans hat alles schön abgerundet.
FAZIT
3,5 / 5 Herzchen
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