Loveless (Alice Oseman) 480 Seiten | € 16,95 [D] | Paperback | 4,5+ Herzchen Verlag: Loewe | pustet.de |
INHALT
Georgia ist 18 und noch immer ungeküsst. Sie war noch nie verliebt, noch nicht einmal ein bisschen verknallt. Dabei schwärmt sie für alles, was so richtig schön romantisch ist: Hochzeiten, Liebesgeschichten und Happily-Ever-Afters. Der Richtige wird schon noch kommen, oder? Oder die Richtige? Irgendwann … Aber was, wenn nicht?
DER ERSTE SATZ
Drei Pärchen saßen wild knutschen ums Feuer herum, als wären sie bei einer Kuss-Orgie.
MEINE MEINUNG
Wie lange habe ich auf die Übersetzung dieses Buches gewartet und wie sehr habe ich mich gefreut, es ENDLICH lesen zu können! Ich habe Georgias Geschichte verschlungen und geliebt!
Alice Oseman schreibt wahnsinnig authentisch, locker, wie mitten aus dem Leben gegriffen, ohne jedoch zu »einfach« (im Sinne von zu gewollt umgangssprachlich) zu klingen. Somit sind alle Charaktere, von der Protagonisten hin zu den Nebencharakteren, liebevoll gestaltet, mit prägnante Persönlichkeitsmerkmalen. Georgias Gedankengänge sind absolut nachvollziehbar: der Wunsch dazu zu gehören, und doch steht dieser im absoluten Gegensatz zu der eigenen Gefühlswelt.
Die »Problematik« scheint vielleicht für manche Leser*innen zu aufgebauscht zu sein, aber genauso funktioniert ein inneres Coming-Out: ganz viel Seelenschmerz, sich hinterfragen, verdrängen und sich von seinen mit Menschen abkapseln, da man so sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Ich habe mich in Georgia wiedererkannt (kurze Erklärung: ich bin demis€xuell, was auch zum Ace-Spektrum gehört) und ich hätte damals, als Teenie genau so ein Buch gebraucht, um mich nicht so »falsch« zu fühlen.
Denn »Loveless« greift nicht nur das Thema Asexualität oder Aromantik auf sondern auch Queerness und Geschlechtsidentität. Das Coole: Alice Oseman baut so viel »echte« Queerness mit ein. Es ist kein großes Ding in welches Geschlecht man sich verliebt und doch wird Sexualität thematisiert, als etwas, das zum Mensch-Sein einfach dazugehört. Es ist so real und lebensnah und macht so viele Menschen sichtbar, die in anderen Jugendbüchern nur ein Nebencharakter sind und für die Diversity-Quote aufgeführt werden, ohne die tatsächliche Intention queere Menschen zu repräsentieren.
Außerdem fand ich es echt cool, wie das Ganze in einem Uni-Setting eingebaut ist, sodass auch nochmals Themen wie Ausziehen, Erwachsen-Werden und Freundschaft aufgegriffen werden. Mit diesem Lebensabschnitt können sich, so denke ich viele Jugendliche und junge Erwachsenen identifizieren.
Ein wunderbares Jugendbuch, das einen besonderen Platz in meinem Herzen hat. Absolute Leseempfehlung für alle die eine authentische Lektüre suchen!
4,5 / 5 + Herzchen
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