Too late (Colleen Hoover) 480 Seiten | € 10,90 [D] | Taschenbuch | 3,5+ Herzchen Verlag: dtv | pustet.de |
INHALT
Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa hingegen ist Sloan das Beste, was ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält. Doch dann taucht Carter auf – ein Undercover-Cop, der mithelfen soll, Asa auffliegen zu lassen. Carter verliebt sich Hals über Kopf in Sloan und sie sich in ihn – Hochverrat für den cholerischen Asa. Ein gefährliches Dreiecksspiel, bei dem es für Carter und Sloan um alles geht.
DER ERSTE SATZ
Warme Finger sind mit meinen verflochten und drücken meine Hände tief in die Matratze.
Dies ist mein drittes Buch von Colleen Hoover und ich war sehr gespannt darauf, wie es mir gefallen würde. Kurz vorweg: da ich bereits zahlreiche Rezensionen gelesen hatte, wusste ich, auf welche heftigen Themen ich mich einlassen würde. Deshalb hier eine Content Warning für alle: (sexuelle) Gewalt, Drogen- und Alkoholmissbrauch, emotionale Abhängigkeit, Kriminalität, Manipulation.
Direkt zu Beginn lernt man die Protagonistin Sloan kennen und ihre prekäre Situation. Unter anderen Umständen könnte man hier jetzt Victim Blaming betreiben. Sloan ist jung, stets am Limit und lässt diese Tortur nur über sich ergehen um den Pflegeplatz ihres Bruders zu finanzieren. Sie hat sich selbst aufgegeben und existiert nur noch ohne wirklich zu leben. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren als ihr trauriges Schicksal. Mehr über ihre Kindheit, ihre Zeit auf der High School, ihre früheren Interessen um besser einschätzen zu können was für ein Mensch sie ohne dieses ganze Leid wäre.
Asa, ihr Freund, Drogenboss war ein hartes Kaliber. Durch zahlreiche Rückblenden wird klar, wie er zu so einem grauenvollen, obsessiven Menschen werden konnte- was natürlich keineswegs seine Taten entschuldigt. Er ist egoistisch und vollkommen verblendet zu seiner “Liebe” zu Sloan.
Luke/Carter ist hier der Good Boy, ein emotionaler junger Mann. Auch über ihn hätte ich gerne mehr erfahren um ihn besser einschätzen zu können.
Vor allem in der ersten Hälfte des Buches haben die drei komplett unterschiedliche Erzählstil, was mir echt gut gefallen hat.
Colleen Hoover versteht es einfach spannend und mitreißend zu schreiben, sodass man einfach über die Seiten fliegt und man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann und möchte.
Es gab so viel krasse Szenen, nach denen ich erstmal verschnaufen musste, Cliffhanger, bei denen mir wortwörtlich der Mund aufgeklappt ist, weil ich einfach überhaupt nicht mit machen Wendungen gerechnet habe.
Was mich jedoch gestört hat, ist die unstrukturierte Kapitelabfolge nach ungefähr der Hälfte des Romans, nach dem »Ende« der Hauptgeschichte. Auch wenn ich das Geschehen aufgrund der Überschrift zeitlich richtig einordnen konnte, hat das Ganze auf mich so willkürlich gewirkt und es wäre meiner Meinung nach besser gewesen, die Erzählungen beziehungsweise Rückblenden in den Hauptteil mit einzubinden.
Auch hat der differenzierte Schreibstil »nachgelassen«, etwas, das mir ja eigentlich so gut gefallen hatte. Ebenfalls hat die Handlung nicht allzu durchdacht gewirkt, als wäre diese nur nach dem möglichst dramatischsten Effekt aus- so erschien mir das alles wie eine Fanfiktion (auch wenn Colleen Hoover »Too late« ursprünglich nicht veröffentlichen wollte, hätte das Lektorat an der Stelle was machen müssen).
FAZIT
Ein packender, düsterer Roman, der zwar seine Schwächen hat, mich aber trotzdem überzeugen konnte. Für Colleen Hoover Fans sowieso ein Muss!
3,5+ / 5 Herzchen
Bildquelle: dtv *klick*
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