Sonntag, 30. Oktober 2022

Der Erdbeerpflücker (Monika Feth)

Der Erdbeerpflücker (Monika Feth)
352 Seiten | € 11,00 [D] | Taschenbuch | 3 Herzchen
Band eins von acht
Verlag: cbt | pustet.de

INHALT
Als ihre Freundin ermordet wird, schwört Jette öffentlich Rache – und macht den Mörder damit auf sich aufmerksam. Er nähert sich Jette als Freund, und sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hat.

DER ERSTE SATZ
Es war einer dieser Tage, an denen man die Hitze riecht.

MEINE MEINUNG
Ich war sehr gespannt auf dieses Jugendbuch, da dieses, als ich ein Teenie war, absolut gehypt worden ist. Direkt positiv aufgefallen ist mir Monika Feths angenehmer Schreibstil. Flüssig, atmosphärisch und perfekt auf die jeweilige Perspektive zugeschnitten, sodass beispielsweise sowohl Jettes jugendliche Gedanken, als auch die Sichtweise des ermittelnden Kommissars absolut authentisch waren. Dieser Perspektivenwechsel hat sehr viel Dynamik in die Handlung gebracht und war keineswegs verwirrend, sondern hat dem Ganzen viel mehr Tiefe verliehen. Die Spannung entsteht nicht dadurch, das was krasses passiert, sondern, das man als Leser alle Hintergründe kennt und im Vergleich zu den Charakteren auch weiß, wer der Mörder ist. Die Kapitel aus seiner Sicht waren absolut klasse, denn einem wird klar, dass man es mit einem Psychopathen, der ein ganz verdrehtes Bild von Liebe hat, zu tun hat.
Außerdem, was doch recht fortschrittlich ist (das Buch ist 2003 erschienen!) ist, dass die Autorin auch Themen wie psychische Krankheiten, in diesem Fall Depressionen und selbstverletzendes Verhalten anspricht und dies auf eine sehr empathische, nicht- stigmatisierend Art und Weise.
Was ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen konnte, war, wie Jette sich dann verliebt. Sie wirkt stets wie eine sehr clevere junge Frau, die nicht naiv durchs Leben geht und doch gerät sie dann in diese naive Schiene, die überhaupt nicht zu ihrer Wesensart passt. Dieser Aspekt hätte meiner Meinung nach definitiv weiter ausgeführt werden müssen.
Auch als die Ereignisse sich zuspitze, geschieht alles sehr rasch und auch wenn der Showdown von der Grundidee echt gut war, so war er doch recht kurzgefasst, als hätte man keine Lust mehr gehabt diesen näher auszuführen.
Somit hat es echt stark angefangen: atmosphärisch mit einem scharfen Schreibstil, jedoch dann nach zwei Dritteln gut nachgelassen.

FAZIT
Ein spannendes Jugendbuch für Zwischendurch, das vor allem jüngere Leser*innen mitreißen wird.
3 / 5 Herzchen

2 Kommentare:

  1. Hallo Elisa!
    Ich habe das Buch damals geliebt und schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt, es mal wieder zu lesen. Eigentlich dachte ich, ich wüsste noch, worum es geht, aber einige Dinge, die du erwähnst, sind mir gänzlich unbekannt :D Es gibt ja außerdem noch so viele weitere Bände, die sicher auch spannend sind (wenn auch vielleicht nicht überragend).

    Viele liebe Grüße,
    Isa

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    1. Ich bin auch sehr versucht die Reihe weiter zu verfolgen, allein schon deshalb, da mir der Schreibstil der Autorin gut gefällt und weil es sich einfach schnell hinterlesen lässt.

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