Perfect Rhythm- Herzen im Einklang (Jae) 306 Seiten | € 17,90 [D] | Taschenbuch | 4 ♥︎ Verlag: Ylva | pustet.de |
Normalerweise stehe ich Selfpublisher-Büchern eher kritisch gegenüber, da man das fehlende Lektorat bzw. den ungeschliffenen (meist leider auch echt schlechten) Schreibstil stark bemerkt.
Doch da dieses Buch Own-Voice ist und sich der Klappentext echt nett angehört hat, dachte ich mir, dass ich dem Ganzen doch eine Chance geben kann und ich muss sagen: »Perfect Rhythm« war eine echt angenehme Lektüre.
Es wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonistinnen erzählt, sodass man einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommt und man als Leser*in natürlich weiß, dass beide ein Interesse jeweils an der anderen haben- verbunden mit viel (Selbst)Zweifeln. Das hat dazu geführt, dass ich einfach nur am Mitfiebern war, denn es war wirklich Slow-Burn hoch zehn, was mir aber echt gut gefallen hat.
Die Bedingungen unter denen sich Leontyne und Holly kennenlernen sind zwar nicht die optimalsten, aber dennoch war so das Setting sehr authentisch und so gab es kein komisches erstes Date, bei dem man sich ja doch stets zunächst auch von seiner besten Seite, ohne die bestehenden Schwächen und Makel, präsentieren kann.
Besonders gut gefallen hat mir die Atmosphäre. Es ist alles so ruhig ohne Hektik, sodass man sich beim Lesen einfach nur wohlfühlt, auch wenn ein paar ernste Themen angesprochen wurde und doch auch das ein oder andere Tränchen geflossen ist.
Die Autorin zeigt, wie schwierig es ist in einem kleinen Dorf queer zu sein und aber auch, dass man selbst innerhalb dieser Community diskriminiert werden kann und dass diese Verletzungen echt etwas mit einem machen.
Außerdem wird aufgegriffen, dass Berühmtheit auch seine Schattenseiten hat und dass selbst die Menschen, die alles zu haben scheinen, doch nicht immer die glücklichsten sind. An Leontynes Beispiel sieht man, wie kaputt einen die größte Leidenschaft machen kann und wie heilsam Musik sein kann.
Es war mal schön eine Beziehung zwischen zwei erwachsenen Frauen zu lesen und nicht unter Teenies, da hier einfach der Fokus ganz anders ist (nichts gegen verliebte Teenies, nur kann ich mich mit der jüngeren Altersgruppe und deren Gefühlswelt nicht mehr wirklich identifizieren).
Zwischen Leontyne und Holly gab es wirklich schöne Momente, die ins Herz gehen, sowohl in der Kennenlern-Phase, als auch darüber Hinaus, als sie mehr Zeit miteinander verbringen und dann letztendlich ein Paar werden.
Nun aber kurz zu dem, was ich zu kritisieren habe: Gegen Ende hat sich alles so ein bisschen im Sand verlaufen, als wisse die Autorin nicht, wo und wie sie aufhören kann und soll, die Geschichte zu erzählen.
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