Fünf Sommer mit dir (Carley Fortune)

Fünf Sommer mit dir (Carley Fortune)
416 Seiten | € 13,00 [D] | Klappbroschur | 4,5 ♥︎
Verlag: Penguin | pustet.de

INHALT

Unendlich viele Erinnerungen verbindet Percy mit Barry's Bay, dem idyllischen Ort in Kanada, an dem sie die Sommer ihrer Jugend in einem Cottage am See verbracht hat. Fünf unvergessliche Sommer, in denen sie und der Nachbarsjunge Sam unzertrennlich waren: Eisessen am Steg, Wettschwimmen und Sternezählen am See. Doch die Sache mit den Erinnerungen ist - sie gehören der Vergangenheit an. Aber als Percy erfährt, dass Sams Mutter gestorben ist, kann sie nicht anders, als sofort nach Barry's Bay zu fahren. Und als sie Sam nach all der Zeit wiederbegegnet, ist plötzlich alles wieder da: das ganze Glück und der ganze Schmerz - über den einen Moment, der eine gemeinsame Zukunft unmöglich machte ...

DER ERSTE SATZ

Den vierten Cocktail habe ich für eine super Idee gehalten.

MEINE MEINUNG

Ich liebe Geschichten, die im Sommer spielen, die die Atmosphäre dieser heißen Jahreszeit einfangen. Und ich liebe Geschichten, in denen von vergangenen Sommern erzählt wird, die einen Einfluss auf die Gegenwart haben. Deswegen hat mich auch der Klappentext von „Fünf Sommer mit dir“ so angesprochen. 

Und ich muss sagen: dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen.

Als Leser*in wird man direkt in die Handlung geworfen, an den Punkt, an dem Percy, unsere Protagonistin, einen alles verändernden Anruf erhält, der sie wieder mit ihrer Vergangenheit, ihrer Jugend, konfrontiert, sodass nun zwischen den Gegenwartskapiteln in Rückblenden von ebendiesen prägenden Jahren erzählt wird. Dadurch, dass aus der Ich-Perspektive erzählt wird, steigt man auf emotionaler Ebene direkt mit ein und baut somit auch einen persönlichen Bezug zu Percy und ihrem Leben auf.

 Man merkt direkt, dass alle Charaktere sehr authentisch sind, mit prägnantem Persönlichkeitsmerkmalen, die sie ausmachen, mit positiven Eigenschaften und aber auch Macken und Fehlern. Es gab Momente, in denen ich wirklich sauer auf Sam, Percy und Charlie war und sie am liebsten gerüttelt hätte, weil sie sich nicht aussprechen. Ich habe mich aber auch mit ihnen gefreut, mit ihnen gelitten und die Sommer, in denen ihre Bindung und Freundschaft wächst, hautnah miterlebt.

 Was mir besonders gut gefallen hat, war, wie die Autorin die Atmosphäre des kanadischen Sommers eingefangen und beschrieben hat. Ich war noch nie in Kanada und doch konnte ich mir alles bildlich vorstellen und spüren. Das Flirren der Hitze in der Luft, die Kälte des Wassers, der Duft nach Natur; All diese Beschreibungen haben zu einem tollen Leseerlebnis geführt.

 Zwar konnte ich schon bei ungefähr der Hälfte des Buches erahnen, welcher Vorfall zur Trennung von Sam und Percy geführt hat, doch das hat mich nicht gestört, vielmehr war es spannend zu lesen wie sich die Situation im Laufe der Jahre immer mehr zuspitzt und wie innig die Freundschaft und aber auch Beziehung zwischen Sam und Percy wird. Auch auf Gegenwartsebene ist die Anziehung zwischen den beiden deutlich spürbar, die ganzen unausgesprochenen Worte.

 Selten habe ich Bücher gelesen, in denen zwischenmenschliche Beziehungen so echt dargestellt wurden, die Dynamiken innerhalb von Freundeskreisen und aber auch die non-verbale Kommunikation.

 Das Einzige, was ich zu kritisieren habe, ist das Ende. Es erschien mir zu plötzlich im Vergleich zum restlichen Erzähltempo des Buches. Es hat irgendetwas gefehlt, doch was genau, kann ich gar nicht sagen.

FAZIT

Ein wunderbar atmosphärisches Sommerbuch, das durch seine Handlung, Charaktere und Schreibstil überzeugt. Klare Leseempfehlung!

4,5 / 5 Herzchen