Pageboy (Elliot Page) 336 Seiten | € 24,00 [D] | Hardcover | 2,5 ♥︎ Verlag: Fischer | pustet.de |
MEINE MEINUNG
Der erste Film, den ich mit Elliot Page gesehen habe, war „Juno“- damals sogar noch Im Kino. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, da es das erste Mal war, dass ich mit S** und Schwangerschaft im Teenie-Alter so richtig konfrontiert worden bin und Elliots Darstellung der Juno hat mir richtig gut gefallen. Sein Name blieb mir im Gedächtnis sodass ich weitere Filme mit ihm sah- darunter auch Inception. Ich bekam über Social Media mit, als er sich als queer und später auch als trans* outete, sodass ich umso gespannter auf seine Autobiografie war, um noch mehr Einblicke in sein Leben und seine Karriere zu bekommen.
Kurz vorweg: Mit dieser Rezension bewerte ich nicht sein Leben, denn das wäre nicht nur absolut anmaßend, sondern auch etwas, das ich generell nicht tue. Was ich jedoch bewerten werde, sind, wie bei jedem anderen Buch auch, Schreibstil, Aufbau, Atmosphäre et cetera.
Elliots Lebensstationen werden sehr fragmentartig geschildert, Kindheit, Jugend, die Situation mit seinen Eltern, der Start seiner Karriere, die Zeit vor und nach seinem Coming Out als queer bzw. trans*, seine Partner*innen und das Erkunden seiner Se*ualität- um nur einige zu nennen.
Hier wird nicht chronologisch vorgegangen, sondern munter durch die Zeit gesprungen, sodass man sich bei jedem Kapitel neu orientieren musste. Hier hätte eine Chronik oder ein Zeitstrahl am Ende des Buchs Abhilfe geschaffen, wobei es auch innerhalb der Kapitel nicht wirklich bei einem bestimmten Zeitraum geblieben ist. Was mir aber vor allem gefehlt hat: ein roter Faden. Ja es ist eine Autobiografie und mit 30 weiß man natürlich nicht, wo genau die Reise hingeht, aber es hat sich für mich keine Quintessenz herauskristallisiert. Was ist der Fokus, die Aussage von Elliots Erzählungen, seine Intention? Kein Weltstar enthüllt einfach mal so, nur um des Schreibens Willens seine intimsten Gedanken, seine se*xuellen Erlebnisse und familiäre Details, die andere Personen in einem nicht zu gutem Licht erscheinen lassen.
Dieser fehlende rote Faden und das zeitliche „Durcheinander“ haben dazu geführt, dass es etwas mühsam war, vollends in die Erzählungen eintauchen zu können. Des Weiteren führt der Autor um mehr Kontext zu geben, einige historische Fakten zu der Geschichte Kanadas auf- diese waren zwar an sich informativ, aber ich empfand sie als störend und unnötig.
Der Schreibstil an sich ist angenehm zu lesen, die Sätze einfach strukturiert und nicht komplex oder verschachtelt, sodass man doch gut in den Lesefluss kommt.
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