Samstag, 11. November 2023

Pageboy (Elliot Page)

Pageboy (Elliot Page)
336 Seiten | € 24,00 [D] | Hardcover | 2,5 ♥︎
Verlag: Fischer | pustet.de

 INHALT
Ergreifend und ungeschönt erzählt Elliot Page von seinem langen Weg zu sich selbst.
Mit seiner Hauptrolle in »Juno« hat Elliot Page die Welt in seinen Bann gezogen. In seinem ersten Buch erzählt er endlich seine Wahrheit: vom Aufwachsen in der kanadischen Hafenstadt Halifax, vom Erwachsenwerden im von traditionellen Geschlechterrollen besessenen Hollywood. Von Sex, Liebe, Trauma und phantastisch anmutenden Erfolgen. »Pageboy« ist die Geschichte eines Lebens, das an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde – und eine Feier des Moments, in dem wir, frei von den Erwartungen anderer, mit Trotz, Mut und Freude uns selbst entgegentreten. Ein Buch von aufwühlender Schönheit und politischer Schlagkraft.
DER ERSTE SATZ
Mit zwanzig lernte ich Paula kennen.

MEINE MEINUNG

Der erste Film, den ich mit Elliot Page gesehen habe, war „Juno“- damals sogar noch Im Kino. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, da es das erste Mal war, dass ich mit S** und Schwangerschaft im Teenie-Alter so richtig konfrontiert worden bin und Elliots Darstellung der Juno hat mir richtig gut gefallen. Sein Name blieb mir im Gedächtnis sodass ich weitere Filme mit ihm sah- darunter auch Inception. Ich bekam über Social Media mit, als er sich als queer und später auch als trans* outete, sodass ich umso gespannter auf seine Autobiografie war, um noch mehr Einblicke in sein Leben und seine Karriere zu bekommen.

Kurz vorweg: Mit dieser Rezension bewerte ich nicht sein Leben, denn das wäre nicht nur absolut anmaßend, sondern auch etwas, das ich generell nicht tue. Was ich jedoch bewerten werde, sind, wie bei jedem anderen Buch auch, Schreibstil, Aufbau, Atmosphäre et cetera.

Elliots Lebensstationen werden sehr fragmentartig geschildert,  Kindheit, Jugend, die Situation mit seinen Eltern, der Start seiner Karriere, die Zeit vor und nach seinem Coming Out als queer bzw. trans*, seine Partner*innen und das Erkunden seiner Se*ualität- um nur einige zu nennen.

Hier wird nicht chronologisch vorgegangen, sondern munter durch die Zeit gesprungen, sodass man sich bei jedem Kapitel neu orientieren musste. Hier hätte eine Chronik oder ein Zeitstrahl am Ende des Buchs Abhilfe geschaffen, wobei es auch innerhalb der Kapitel nicht wirklich bei einem bestimmten Zeitraum geblieben ist. Was mir aber vor allem gefehlt hat: ein roter Faden. Ja es ist eine Autobiografie und mit 30 weiß man natürlich nicht, wo genau die Reise hingeht, aber es hat sich für mich keine Quintessenz herauskristallisiert. Was ist der Fokus, die Aussage von Elliots Erzählungen, seine Intention? Kein Weltstar enthüllt einfach mal so, nur um des Schreibens Willens seine intimsten Gedanken, seine se*xuellen Erlebnisse und familiäre Details, die andere Personen in einem nicht zu gutem Licht erscheinen lassen.

Dieser fehlende rote Faden und das zeitliche „Durcheinander“ haben dazu geführt, dass es etwas mühsam war, vollends in die Erzählungen eintauchen zu können. Des Weiteren führt der Autor um mehr Kontext zu geben, einige historische Fakten zu der Geschichte Kanadas auf- diese waren zwar an sich informativ, aber ich empfand sie als störend und unnötig.

Der Schreibstil an sich ist angenehm zu lesen, die Sätze einfach strukturiert und nicht komplex oder verschachtelt, sodass man doch gut in den Lesefluss kommt.

Spannend waren vor allem die verschiedenen Stationen seiner Karriere- insbesondere sie in einem emotionalen Kontext zu sehen, einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen, sodass man feststellen muss, dass es in Hollywood wirklich mehr um den Schein als um das Sein geht und dass das Showbiz wirklich ein hartes Pflaster ist.

FAZIT
Ein interessanter Einblick die Karriere und Leben von Elliot Page. Ich kann nur eine mäßige Empfehlung aussprechen, da mir die Erzählung zu unstrukturiert und ziellos war. Fans werden aber auf ihre Kosten kommen.
2,5 / 5 Herzchen

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