Wie Melodien im Wind (Alicia Zett) 480 Seiten | € 15,00 [D] | Klappbroschur | 3 ♥︎ Verlag: one-Verlag | pustet.de |
INHALT
Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, denn Band eins hat mir richtig gut gefallen, sodass ich es kaum erwarten konnte, wieder in die Internatswelt einzutauchen.
Diesmal wird man Teil von Tonis Gedanken- und Gefühlswelt und sie ist eine Protagonistin von der man nicht erwartet hätte, dass sie doch ein so schweres Päckchen zu tragen hat.
Direkt zu Beginn wird gezeigt, was für eine innige Beziehung sie zu ihrem Bruder Aaron hat und es war einfach schön, mal in einem Jugendbuch von einem gesunden Geschwisterverhältnis zu lesen und nicht von einem, das von Neid, Missgunst und Aversion geprägt ist. Des Weiteren wird Tonis familiäre Situation geschildert, sodass klar wird, dass sie doch sehr früh Verantwortung übernehmen musste, was sich natürlich auf ihr Verhalten auswirkt.
Im Internat spielt sie eine komplett andere Rolle und dadurch, dass alles aus ihrer Perspektiver erzählt wird, merkt man erst, was für ein Kraftakt dieses permanente Sich-Verstellen eigentlich ist. Gleichzeitig ist auch absolut nachvollziehbar, warum Toni den anderen nicht die Wahrheit erzählt, sondern eine Version dessen, was sein könnte und was sie vielleicht auch gerne hätte.
Ein ganz starker Fokus liegt diesmal nicht auf dem Schreiben (das war Lous Leidenschaft) oder dem Fußball, sondern auf der Musik. Auch wenn ich mit dem Instrument Schlagzeug nicht so viel anfangen kann, ist Tonis Verbindung zur Musik sehr authentisch geschildert. Dass Musik ihr Halt und Trost in dieser schwierigen Situation gibt- ich denke, dass ist ein Aspekt, mit dem sich viele Leser*innen auch identifizieren können (ich nehme mich da nicht aus).
Die Liebesgeschichte bzw. die sich entwickelnde Beziehung zu Lukas habe ich als etwas anstrengend empfunden, auch wenn in den Rückblenden klar wird, wie kompliziert die Situation letztendlich gewesen ist. Die Chemie zwischen den beiden war für mich nur in manchen Szenen wirklich greifbar, vermutlich auch deswegen, da Lukas für mich ein Charakter war, den ich nicht wirklich greifen konnte. Des Weiteren ist die Liebesgeschichte doch recht oberflächlich geblieben, auch wenn Themen aufgegriffen wurden, die man hätte vertiefen oder die Problematik hätte herausarbeiten können (vielleicht sind da aber auch meine Ansprüche an Jugendbücher etwas zu hoch). Außerdem habe ich zu kritisieren, dass diesmal wirklich kaum etwas passiert ist; Die Handlung erschien mir sehr dünn.
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