pretty- Erkenne dein Gesicht (Scott Westerfeld) 400 Seiten | € 8,99 [D] | Taschenbuch | 4 Herzchen Band zwei von vier Verlag (Carlsen) | amazon |
INHALT
Tally ist von einer Ugly zur Pretty geworden. Sie sieht umwerfend aus, hat einen tollen Freund und ist wahnsinnig beliebt. Aber bei allem Spaß, den Partys, dem Luxus, spürt Tally, dass irgendetwas nicht stimmt. Dann erhält sie eine Botschaft aus ihrer Vergangenheit - und plötzlich wird ihr klar, was in der Pretty-Welt fehlt. Tally beginnt, umzudenken und begibt sich damit in tödliche Gefahr. Denn wer zu viel weiß, gerät schnell ins Visier der Behörden ...
DER ERSTE SATZ
Sich anzuziehen war immer der schwierigste Teil des Nachmittags.
MEINE MEINUNG
Der Auftakt dieser dystopischen Reihe hatte mir wirklich gut gefallen, weshalb ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an dieses Buch gegangen bin.
Tally ist nun eine Pretty, äußerlich »perfekt« und alles was einst in Smoke passierte, erscheint ihr irrelevant. Von dieser Wesensveränderung zu lesen, hat mir gut gefallen, da der Autor diese Oberflächlichkeiten als Mittelpunkt des Lebens der Pretties darstellt und so ersichtlich wird, wieso dieses gesellschaftliche Konstrukt überhaupt bestehen kann. Dies schlägt sich auch in der Sprache nieder: der Autor beschriebt Tallys Gedankenwelt anders als in Band eins und die Neologismen, die er hierfür verwendet, waren meines Erachtens ziemlich genial.
Als neu eingeführten Charakter gibt es Zane, der Tally eine große Stütze ist und er war mir sehr sympathisch, da er äußerst loyal und bodenständig, selbst für einen Pretty, ist. Die Dynamik zwischen den beiden war ziemlich interessant, da sich beide bis zum Äußersten treiben um wieder den ursprünglichen Zustand ihrer Denkweise herzustellen. Die Entwicklung zu verfolgen und zu welchen radikalen Mitteln sie greifen, hat mich zum Teil schockiert, da diese nicht gerade ungefährlich sind und in unserer heutigen Zeit oft psychischen Erkrankungen zugeschrieben werden.
Der Verlauf der Handlung war mir nicht wirklich ersichtlich, was das Spannungslevel hoch gehalten hat, jedoch hat dadurch auch der rote Faden gefehlt, sodass es mir an manchen Stellen etwas ziellos erschien. Ebenfalls waren manche Szenen und Handlungsstränge meines Erachtens überflüssig, doch der Autor erzählt so lebendig und spannend, sodass sich diese Kapitel keineswegs gezogen haben. Vermutlich wird in der Fortsetzung nochmal Einiges davon aufgegriffen, da Tally und der Leser mehr von dieser dystopischen Welt erfahren, Dinge, die sich im Hintergrund abspielen und von denen die Pretties nichts erfahren sollen.
Zudem hätte ich mir gewünscht, dass die (zerbrechende) Freundschaft zwischen Shay und Tally mehr beleuchtet wird. Es gab zwar viele emotionale Szenen zwischen den beiden, jedoch war es mir einfach nicht genug, als dass Shay sich so verhält, wie sie sich eben verhält und sich komplett von ihrer besten Freundin abwendet.
Zudem hätte ich mir gewünscht, dass die (zerbrechende) Freundschaft zwischen Shay und Tally mehr beleuchtet wird. Es gab zwar viele emotionale Szenen zwischen den beiden, jedoch war es mir einfach nicht genug, als dass Shay sich so verhält, wie sie sich eben verhält und sich komplett von ihrer besten Freundin abwendet.
Das Ende hat mir absolut zerstört und es gab eine Wendung, beinahe schon einen Cliffhanger, an die ich mich zwar wage erinnern konnte, die mich aber dennoch von den Socken gehauen hat.
FAZIT
Pretty war trotz seiner kleinen Schwächen ein spannendes, emotionales Leseerlebnis, das auch sprachlich Einiges zu bieten hat. Ich freue mich schon sehr den finalen Band zu lesen.
Pretty war trotz seiner kleinen Schwächen ein spannendes, emotionales Leseerlebnis, das auch sprachlich Einiges zu bieten hat. Ich freue mich schon sehr den finalen Band zu lesen.
4 / 5 Herzchen
Weitere Bände:
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