Freitag, 23. Oktober 2020

Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele (Suzanne Collins)

Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele (Suzanne Collins)
416 Seiten | € 24,00 [D] | Hardcover | 4 Herzchen
Band 1 von 3 (+ ein Prequel)
Verlag (Oetinger) | pustet.de

 INHALT
Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Hungerspiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester Prim als Teilnehmerin ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle freiwillig. Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta zieht sie in den Kampf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – kann es wirklich nur einen Sieger geben?


DER ERSTE SATZ
Als ich aufwache, ist die andere Seite des Bettes kalt.

MEINE MEINUNG
Dies ist nicht das erste Mal, dass ich dieses Buch lese, doch nachdem ich wieder den Film (auch nicht zum ersten Mal) gesehen hatte, hatte ich wahnsinnige Lust, wieder in das Panem-Fandom abzutauchen. Gesagt getan und natürlich wurde ich nicht enttäuscht.
Auch wenn ich generell mehr über Panems Gesellschaft erfahren hätte, so waren mir die Dinge, die man von der Protagonistin erfährt durchaus genügend- vor allem die Tatsache, dass sie in einer nicht privilegierten Schicht aufwächst wirft ein ganz anderes Licht auf das Geschehen. In Katniss Alltag geht es ums nackte Überleben, ums Nahrung beschaffen und sich nicht von der Armut, dem Hunger unterkriegen zu lassen- sowohl psychisch als auch physisch. Die Stärke, die die erst Sechszehnjährige hat, sind bewundernswert und dadurch, dass Katniss keine Mary Sue, sondern eine eher mürrische, sehr ernste Protagonistin ist, macht sie nicht nur sympathisch sondern auch authentisch.
Die Handlung ist auch vor Beginn der brutalen Hungerspiele fesselnd und spannend, da Katniss mit der in Panem herrschenden Ungerechtigkeit und der Aussichtslosigkeit ihrer Situation erbarmungslos konfrontiert wird.
Gut gefallen hat mir auch, dass neben den Spielen auch die Vorbereitungen, das Training ausführlich beschrieben wird und man so als Leser immer mehr angespannt wird, da einem die Skrupellosigkeit und Brutalität der anderen Tribute nochmals aufgezeigt wird, immer mit dem Wissen, dass es sich nach wie vor eigentlich um Kinder handelt, die wie Vieh auf die Schlachtbank geführt werden. Diese perverse Art der Unterhaltung wird von Katniss auch während der Spiele aufgegriffen und mit ihr entwickelt man diesen Hass auf das Kapitol, das zunächst unschuldige Teenager zu Monstern werden lässt, die kein Stück Menschlichkeit mehr in sich tragen, nur aus dem Wunsch heraus, die Grausamkeit der Spiel irgendwie zu überstehen, nur um hinterher festzustellen, dass der Preis, den man zahlt viel höher ist, als der Reichtum den man letztendlich erhält. Bestes Beispiel hierfür ist Haymitch, der Mentor von Katniss und Peeta.
Peeta erschien mir eher blass, auch wenn er deutliche Charakterzüge hat. Ebenfalls hatte ich das Gefühl, dass er mehr Mittel zum Zweck ist und auch wenn die Liebesgeschichte zwischen ihm und Katniss handlungsfördernd ist und nicht aus dem Nichts heraus geschieht, so konnte ich nicht nachvollziehen, wie Katniss wirklich Gefühle romantischer Art entwickeln konnte.
Der Showdown war brutal und schonungslos und auch das Danach der Spiele hat das Buch schön ausklingen lassen, auch wenn es eher deprimierend war, da gezeigt wird, was für ein psychisches Wrack die einst so strake Katniss geworden ist.

FAZIT
Ein sehr spannendes und auch gutes Jugendbuch, dass durch seien Handlung, Charaktere und Gesellschaftskonstrukt überzeugen kann. Diese Dystopie ist zu Recht ein Welterfolg und ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der eine fesselnde Lektüre sucht.
4 / 5 Herzchen

3 Kommentare:

  1. Hallo Elisa

    Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestossen und musste einfach Halt machen, als ich das Cover zu Tribute von Panem gesehen habe. :D Ich habe die Reihe auch erst vor kurzem als Hörbücher "rereadet". Bei mir war der Auslöser für den Reread das neue Prequel über Snow, das ich zuvor gelesen hatte. Hast du das auch gelesen? Ich finde, man liest die "Mutter-Serie" noch einmal anders, wenn man viele Hintergrundinfos aus dem Prequel hat. Gerade zum Gesellschaftssystem und der Entstehung der Hungerspiele erfährt man dadurch einiges.

    Deine Kritikpunkte kann ich verstehen. Peeta war bis zuletzt nicht mein Lieblingscharakter. Ich fand auch, dass eher dazu da war, Katniss Charakterentwicklung voranzubringen.

    Da wir einen sehr ähnlichen Lesegeschmack haben, bleibe ich gerne als regelmässige Leserin auf deinem Blog. :))

    Liebe Grüsse
    paperlove

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    1. Ach, das freut mich, dass du nun regelmäßig hier vorbeischaust! Das Prequel habe ich noch nicht gelesen- das werde ich aber definitiv machen, sobald ich die Trilogie beendet habe, vor allem weil ich sehr neugierig darauf bin, wie die Hungerspiele entstanden sind.

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    2. Oh, schön. Dann bin ich schon sehr auf deinen Leseeindruck gespannt!

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