Maybe Not Tonight (Alicia Zett) 461 Seiten | € 12,99 [D] | Paperback | 3+ Herzchen Band zwei von drei Verlag: Knaur | pustet.de |
MEINE MEINUNG
Ich war sehr gespannt auf den zweiten Teil der „Love is queer“-Reihe von Alicia Zett, denn hier gibt es ein Wiedersehen mit Luke, den ich schon in „Traumtänzerin“, Alicias Debütroman echt gerne mochte. Ebenfalls freute ich mich darauf, dass der Roman in Kanada, spielt, ein Land, das ich unbedingt mal bereisen möchte.
Zu Beginn lernt man direkt Lukes schwierige Familiensituation kennen- als Halbwaise muss er bereits viel Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernehmen- fast zu viel Verantwortung, da er hier quasi als Ersatzmutter fungiert. Ich habe eine richtige Wut auf seine Mutter entwickelt, die meines Erachtens nach überhaupt nicht wirklich wahrgenommen hat, welche Last ihr der älteste Sohn überhaupt abnimmt.
In Kanada fällt von Luke vorerst diese Last ab und es war schön zu sehen, wie herzlich seine Verwandtschaft ihn aufnimmt. Auch das ganze College-Setting war nett zu lesen, wobei ich mir aber noch mehr Szenen aus den Musical-Proben gewünscht hätte.
Jackson als Charakter hatte so viel Potenzial, denn zu einem gibt er sich nach außen als extrem cool und unnahbar, innerlich jedoch ist er ein einsamer Kerli, der sich einfach nur ein besseres Verhältnis zu seiner Schwester wünscht. Jedoch wurde dieses Potenzial meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft sondern der Fokus darauf gelegt, wie gut er aussieht und was für ein Womanizer/Bad Guy er doch ist.
Die Interaktion zwischen ihm und Luke erschien mir zu Beginn etwas erzwungen und insbesondere die Halloween-Party, auf der die beiden aufeinandertreffen hatte aufgrund der Harry-Potter-Bezüge einen sehr bitteren Beigeschmack. Keine Frage, ich liebe Harry Potter, aber muss man einer transphoben Person auf diese Art und Weise eine Plattform bieten? (Und das Argument, man müsse Werk und Autor trennen, ist in dieser Hinsicht absolut schwach und nichtig).
Gut hingegen gefallen haben mir die Weihnachtszenen. Hier ist so eine warme und herzliche, gemütliche Atmosphäre entstanden, in die man sich als Leser einfach nur einhüllen wollte. Hier lag der Fokus dann nämlich auf Familienzusammenhalt und engen Freundschaften.
Die Lovestory zwischen Luke und Jackson hat sich dennoch langsam entwickelt, was authentisch war und auch, dass die beiden mit der Problematik einer Fernbeziehung konfrontiert werden, absolut realistisch.
In diesem Buch werden neben dem Queersein auch Themen wie Schuldgefühle, Trauer, Verlust, Familienkonflikte und Abgrenzung aufgegriffen, jedoch nur zum Teil vertieft.
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