Und wir tanzen über den Flüssen (Sophie Bichon) 462 Seiten | € 12,99 [D] | Paperback | 4 Herzchen Band drei von drei Verlag: Heyne | pustet.de |
INHALT
June ist voller Lebenslust und steht am Anfang ihrer Arbeit am Theater. Nichts macht ihr Angst, mit Ausnahme des fragenden Ausdrucks in Kians Augen, den sie für ihren großen Traum, Musicaldarstellerin zu werden, nach nur wenigen gemeinsamen Monaten verlassen hat. Doch mindestens genau so sehr fürchtet sie Ashs hasserfüllte Blicke. Ash, Kians bester Freund, der sie schon immer auf unerklärliche Art und Weise faszinierte. Die drei begegnen sich immer wieder in Londons Straßen, und mit jedem Treffen wird ihnen klar, dass die Gefühle zwischen ihnen noch komplizierter sind, als sie bisher geahnt haben.
DER ERSTE SATZ
Das Gute im Leben war, dass man immer behaupten konnte, seine Gründe zu haben.
MEINE MEINUNG
Ich habe mich sehr auf den Abschluss der Love-is-love-Trilogie gefreut, da diese Bücher einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen. Sowohl Band eins als auch Band zwei haben mir richtig gut gefallen und ich war wahnsinnig gespannt auf das Finale, das in London spielen würde, einer Stadt, die ich 2019 bei einem Kurztrip kennen- und lieben lernen durfte.
Diesmal hat die Autorin aus drei Perspektiven geschrieben, sodass man als Leser*in stets allwissend war. Da jede Figur seine eigene Stimme hat, konnte man die verschiedenen Sichtweisen auch leicht anhand des Schreibstils gut auseinanderhalten und hat so auch Kian, Ash und June kennengelernt, die zwar unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dennoch auf perfekte Art und Weise ergänzen und harmonieren. June, die Lebendige, Kreative, Laute. Kian, der stets immer das Gute in allen Menschen sieht und für andere stets zurücksteckt. Ash, der sehr viel mit sich selbst ausmacht und sich oft zurückzieht.
Ich bin so auch das erste Mal, genau wie June, in Kontakt mit polyamorösen Beziehungsmodellen gekommen. Was auf den ersten Blick kompliziert und unmöglich wirken mag, ist beim näheren Betrachten gar nicht so schwierig: wie jedes andere Beziehungsmodell auch ist Kommunikation das A und O. Die drei Hauptfiguren werden aber nicht nur vor die Frage gestellt: »Was empfinde ich für verschiedenen Menschen?«, sondern auch »Kann ich diese Herausforderung tragen? Kann ich mit den negativen Reaktionen anderer umgehen und zu mir und meinen Partnern stehen?«
Sophie schreibt wieder unglaublich authentisch, voller Poesie, sodass mich dieser Roman wieder emotional voll abgeholt hat und ich mit June, Ash und Kian mitgefiebert, mitgelitten, mitgefühlt habe.
Etwas, was ich aber diesmal vermisst habe, war dieses London-Feeling. Was in den vorherigen Bänden so gut herübergekommen ist hat mir hier gefehlt (vermutlich, da der Fokus diesmal viel mehr auf den Zwischenmenschlichen Beziehungen gelegen hat).
Des Weiteren werden aber auch Themen wie Selbstfindung, toxische Freundschaften und queere Identität aufgegriffen, wieder auf eine ganz tolle einfühlsame Art und Weise.
Ein richtiges Zuckerl war, dass hier auch Charaktere aus den vorherigen Bänden einen Gastauftritt hatten (man braucht vorherige aber nicht gelesen zu haben um »Und wir tanzen über den Flüssen« zu verstehen).
Ein gelungener Abschluss einer Trilogie, die mein Herz erobert hat. ich werde definitiv wieder mit Lilou und Mignon mit den Wolken leuchten, mit Romeo und Julius durch die Nächte fliegen und mit June, Kian und Ash über den Flüssen tanzen. Absolute Leseempfehlung die auf der Suche nach guter Queerer Literatur sind!
4 / 5 Herzchen
Weitere Bände:
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